Kopierschutzhersteller will Doktorand verklagen

SunnComm kritisiert John A. Halderman für die Veröffentlichung einer Analyse der Kopierschutztechnik MediaMax CD-3.

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Der US-amerikanische Hersteller von Kopierschutztechniken SunnComm Technologies kritisiert John A. Halderman für die Veröffentlichung einer Analyse des Kopierschutzes MediaMax CD-3. Halderman, Doktorand an der Princeton University, habe das Unternehmen nicht um Unterlagen über die Technik gebeten und aus seiner Analyse die falschen Schlüsse gezogen, heißt es in Medienberichten. Zudem habe Halderman durch seine Veröffentlichung möglicherweise gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verstoßen, indem er beschreibt, wie man den von MediaMax installierten Treiber "SbcpHid" deaktiviert beziehungsweise entfernt.

Halderman hatte herausgefunden, dass Anwender, die die "Autorun"-Funktion unter Windows deaktiviert haben, von SunnComms Kopierschutz nichts mitbekommen. Nur wenn Autorun aktiviert ist, startet die Kopierschutz-Software automatisch und unterbindet das CD-Grabben. Beim Einlegen einer Autostart/Autoplay-CD lässt sich Autostart auch durch einen Druck auf die "Shift"-Taste blockieren, sodass ein simpler Tastendruck zum "Umgehen" des Kopierschutzes ausreicht. Diesen Tipp hatte Halderman auf seiner Website veröffentlicht. SunnComm meint, durch die Veröffentlichung einen Verlust im Marktwert von 10 Millionen US-Dollar erlitten zu haben. Nun plant das Unternehmen eine Klage gegen den Doktoranden. (anw)