Kritik an Corona-Desinformation: Spotify gelobt etwas Besserung

Spotify und Joe Rogan haben auf die heftige Kritik der vergangenen Tage reagiert. Podcast-Folgen zu Covid-19 sollen nun um einen Info-Link ergänzt werden.

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(Bild: Shutterstock)

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Nach dem Vorwurf, Spotify würde in Podcasts "Lügen" und "unbelegte Verschwörungstheorien" verbreiten, hat Geschäftsführer Daniel Ek vorsichtig Versäumnisse eingestanden und Veränderungen angekündigt. So müsse der Dienst mehr tun, um "weithin akzeptierte Informationen aus der Medizin und der Wissenschaft verfügbar zu machen", damit wir durch diese beispiellose Zeit kommen.

Jede Podcast-Folge, in der Covid-19 besprochen werde, soll deshalb um einen Link zu einer Informationsseite von Spotify ergänzt werden, um Desinformationen zu bekämpfen. Außerdem hat der Anbieter Plattformregeln veröffentlicht, für die nun geworben werden solle. Unterdessen hat sich Joe Rogan, der Moderator im Zentrum der Kritik, bei Spotify für den Aufruhr entschuldigt, der Kritik widersprochen und gleichzeitig Besserung gelobt.

Ausgelöst hatte die aktuelle Kontroverse der Musiker Neil Young, der Spotify und insbesondere Rogan vorgeworfen hatte, Falschinformationen über Coronavirus-Impfstoffe zu verbreiten. Auf solch einer Plattform wolle er nicht präsent sein, hatte er erklärt, der Streamingdienst hatte die Musik des Kanadiers vorerst aus dem Programm genommen. Gleich getan hatte es ihm danach Joni Mitchell. Young hatte andere Künstler und Künstlerinnen sowie Plattenlabel aufgefordert, seinem Beispiel folgen, um die Verbreitung "lebensbedrohlicher Fehlinformationen" über das Virus zu stoppen. Bislang gab es zwar Solidaritätsbekundungen, unter anderem auch von dem deutschen Satiriker Jan Böhmermann, Konsequenzen wie Mitchell hat aber noch niemand gezogen. So hat auch Böhmermann einen exklusiven Podcast auf Spotify.

Während Young, der als Kind an Kinderlähmung erkrankt war und die Impfdebatten deshalb auch persönlich nimmt, Spotify die Verbreitung von Fehlinformationen vorwirft, spricht Ek in seinem Statement nun vor allem von "Meinungen". Auch Rogan verteidigt besonders kontroverse Episoden seines Podcasts damit, dass Äußerungen, die vor Monaten als Desinformation gegolten hätten, inzwischen als Fakten akzeptiert seien. Trotzdem verspricht er, in seinem Podcast künftig auch "abweichende Meinungen" vorzustellen, "direkt nach den kontroversen". Er werde sein Bestes tun, um die besonders "kontroversen Ansichten" stärker auszugleichen.

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(mho)