Kryptogeld: Geldstrafe für Macher von Mining-Malware
US-Behörden haben sich einen Entwickler vorgeknöpft, dessen App Nutzer-Smartphones ungefragt als Mining-Hardware für Kryptogeld missbrauchte. Das Schürftool tarnte sich als App, die Rabatte und Belohnungen versprach.
Die App "Prized" brachte einen ungefragten Gast aufs Smartphone: Mining-Software.
(Bild: FTC)
Die US-Handelsbehörde FTC hat eine Strafe von 50.000 US-Dollar über einen App-Entwickler und seine Firma Equiliv Investment verhängt, die ihren Kunden heimlich Software für Mining von Kryptogeld unterschob. Mit einer App namens "Prized“, die Rabatte und Belohnungen für das Absolvieren von Minispielen versprach, holten sich Nutzer demnach auch ein im Hintergrund arbeitendes Schürf-Tool aufs Smartphone.
Schnäppchenjäger als Schürfer
Die App war laut FTC sowohl im Google Play Store als auch in Amazons App-Store erhältlich und wurde von mehreren tausend Nutzern heruntergeladen. Geschürft wurden laut FTC die Kryptowährungen Dogecoin, Litecoin und Quarkcoin. Wie viel Gewinn der Entwickler damit machte, ist unbekannt. Der Prozess des Minings dient zur Aufrechterhaltung der verteilten Buchhaltung einer Kryptowährung. Teilnehmende Rechner müssen um die Wette eine schwierige kryptografische Aufgabe lösen, als Anreiz erhält der Sieger im Regelfall neue Einheiten der Währung.
Mit der Strafe werden die Vorwürfe beigelegt, die FTC und der Generalstaatsanwalt von New Jersey erhoben hatten. Allerdings sollen zunächst nur 5200 US-Dollar gezahlt werden – der Rest wird erst fällig, sollte der Entwickler binnen der nächsten drei Jahre nochmal beim Verteilen von Malware erwischt werden.
Heiße Prozessoren, leere Akkus
Es ist nicht der erste Fall eines Unternehmens, das arglosen Nutzern Mining-Software unterjubeln will. So sorgten etwa die Betreiber des Torrent-Clients uTorrent für Nutzerproteste, weil sie bei einem Update des Clients offenbar ungefragt auch ein Schürfprogramm für Litecoin installierten.
Meist erreicht man damit auf normalen Heimrechnern und Smartphones eher heißlaufende Prozessoren und leergesaugte Akkus als große Gewinne. Die Schwierigkeitsgrade der für das Mining nötigen Berechnungen sind bei vielen Kryptowährungen längst auf die Hashingleistungen ASIC-basierter Spezialhardware ausgerichtet. (axk)
