Künstliche Intelligenz: Besseres Maschinenlernen durch besseres Vorwissen

Wenn man Spiele so anlegt, dass zuvor erlerntes Hintergrundwissen keinen Nutzen mehr hat, tun sich Menschen deutlich schwerer damit. Im Umkehrschluss könnten Computer schneller lernen, wenn man ihnen solche Informationen einprogrammiert.

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Deep-Learning-Algorithmen könnten von Vorwissen wie bei Menschen profitieren
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Computer zeigen bei immer mehr Aufgaben bessere Leistungen als Menschen, doch sie brauchen viel länger, um sie zu erlernen. Forscher um Rachit Dubey von der University of California in Berkeley haben sich jetzt anhand von Videospielen mit der Frage beschäftigt, woran das liegt und wie es sich ändern ließe. Das Ergebnis: Menschen nutzen eine große Bandbreite von Vorwissen, um Regeln und Ziel eines Spiels zu verstehen, sodass sie es viel schneller in den Griff bekommen. Das berichtet Technology Review online in „Warum Menschen schneller sind“.

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Um zu erkunden, welche Arten von Hintergrundwissen Menschen am meisten helfen, entwickelten die Forscher unterschiedliche Varianten des Atari-Klassikers Monezuma's Revenge und erfassten, wie viel länger ihre Test-Spieler dann bis zum Erreichen des Spiel-Ziels brauchten. Ohne Modifikationen dauerte das meist etwa eine Minute. Als größte Erschwernis stellte sich heraus, wenn das Spiel so angelegt war, dass das Konzept von „Objekten“ nicht mehr klar zu erkennen war. Während sich die Leistung von Computern dadurch nicht verschlechterte, weigerten sich manche der menschlichen Probanden unter diesen Umständen sogar, sich an dem Spiel zu versuchen.

Eine von Dubey und Kollegen aufgestellte Rangfolge für die Bedeutung der einzelnen Arten von Informationen entspricht interessanterweise genau der Reihenfolge, in der Babys sie erlernen. So wissen Psychologen, dass Babys ab dem Alter von zwei Monaten eine primitive Vorstellung von Objekten haben und erwarten, dass sie sich als verbundene Gesamtheiten bewegen. Im Alter von drei bis fünf Monaten dann lernen Säuglinge, Objekt-Kategorien zu erkennen, mit 18 bis 24 Monaten auch einzelne Objekte sowie deren Eigenschaften. Computern diese Art von Grundwissen einzuprogrammieren, könnte auch ihr Lerntempo bei neuen Aufgaben deutlich erhöhen.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)