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Künstliche Intelligenz kreiert neue Level für DOOM

Finn Wagner
Doom VFR angespielt: Bewegungsstudien aus der Hölle

(Bild: heise)

Italienische Forscher haben zwei Generative Adversarial Networks mithilfe vorhandener Level dazu gebracht, neue Spielwelten für das Computerspiel DOOM zu erschaffen.

Forscher am Polytechnikum Mailand haben zwei Generative Adversarial Networks (GAN) [1] dahingehend "trainiert", neue Level für den Videospielklassiker DOOM zu entwerfen. Die Technik könnte die teure und zeitaufwendige Content-Generierung in der Gaming-Branche erleichtern.

Trainingsmaterial waren alle offiziellen Level von DOOM und DOOM2 sowie mehr als 9000 von der Community erstellte Spielwelten. Die Forscher haben daraufhin jedes Level in einzelne Bilder zerlegt, die die wichtigsten Bausteine (zum Beispiel begehbare Flächen, Wände, Bodenhöhe) anzeigen. Außerdem wurde ein Vektor erzeugt, der beschreibende Elemente des Levels enthält, wie Größe oder Anzahl der Räume.

Anschließend wurden zwei Modelle eines GANs [2] mit den Daten gefüttert und sie begannen mit der Levelerstellung. Nach 36.000 Iterationen sollen die Netzwerke in der Lage gewesen sein, Level mit guter Qualität zu produzieren. Es seien sogar DOOM-typische Strukturen zu erkennen, schrieben die Forscher in ihrem Bericht [3].

Ganz auf den menschlichen Einfluss würden sie jedoch nicht verzichten, sondern den Prozess eher als Arbeitserleichterung für die Gamedesigner ansehen, damit sich diese auf Details und High-Level-Features konzentrieren können. Für Spieler stehen die künstlich erzeugten Level aktuell noch nicht zur Verfügung, da es sich um Prototypen handelt. (fwa)


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4044951

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/hintergrund/Duell-der-KIs-4022412.html
[2] https://www.heise.de/news/Generative-Adversarial-Networks-erfinden-jetzt-auch-Ton-3972397.html
[3] https://arxiv.org/pdf/1804.09154.pdf