Kunde des iTunes-Musicstore verklagt Apple

Der US-Amerikaner Thomas Slattery klagt, weil er sich genötigt sah, für die mobile Nutzung von Songs des iTunes Music Store einen iPod zu kaufen.

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Der US-amerikanische iTunes-Musicstore-Kunde Thomas Slattery hat Apple verklagt, weil Songs aus dem Online-Musikladen mobil nur auf einem iPod abspielbar sind und die Nutzung alternativer Musikabspielgeräte ausgeschlossen werde, heißt es zur Begründung in Medienberichten. Slattery erhofft sich einen nicht näher benannten Schadensersatz, da er für die Nutzung des iTunes Musicstore einen Musikplayer von Apple erwerben musste.

Songs aus dem Musikshop sind mit Apples Digital Rights Management, genannt Fairplay, geschützt. Sie lassen sich auf bis zu fünf Computern freischalten und auf Audio-CDs brennen. Damit Apple wegen Verstoßes gegen das Kartellrecht verurteilt wird, müsste der Kläger nachweisen, dass der iTunes Musicstore einen eigenständigen Markt darstellt. Juristen sind allerdings nicht davon überzeugt, dass die Richter zu dem Schluss kommen, zumal es neben Apples Musikgeschäft weitere Anbieter gibt. Für diese Konkurrenzangebote seien auch alternative mobile Musikabspielgeräte geeignet.

Ähnlich hatten im November französische Wettbewerbshüter argumentiert. In dem Verfahren ging es um eine Klage der britischen Virgin Group, Apple nutze mit seinem Musikladen seine Marktdominanz rechtswidrig aus, da das Unternehmen sein DRM nicht für andere Unternehmen öffnen wolle. Das Kartellamt meinte, der Zugang zum Apple-DRM sei keine zwingende Voraussetzung, um eine erfolgreiche Musik-Download-Plattform aufzubauen. Apples Marktstellung behindere keinesfalls die Marktdynamik. Der Einsatz verschiedener Standards gehe aber vielmehr zu Lasten der Kunden, was indes nicht Inhalt der Virgin-Klage gewesen sei. Wegen dem DRM Fairplay befindet sich Apple auch im Clinch mit RealNetworks: Der Streaming-Spezialist hatte mit Harmony eine Art Übersetzungssystem für DRM-Techniken herausgebracht, das auch Fairplay unterstützte und das Abspielen DRM-geschützter Songs aus dem Real-Shop auf iPods ermöglichte. Apple war RealNetworks daraufhin "Hacker-Taktikten" vor und änderte die Firmware einiger iPod-Modelle, um Harmony auszuhebeln.

Unterdessen hat Apple nun auch für irische Web-Nutzer einen iTunes Musicstore eröffnet, teilt das Unternehmen mit. Er enthalte 700.000 Musikstücke und 8000 Audiobücher sowie eine spezielle Abteilung für irische Nutzer mit Titeln von Künstlern wie Damien Rice, The Thrills, The Pogues und The Corrs. (anw)