LĂ€nder dringen auf einen mindestens stabilen Rundfunkbeitrag

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd)
Der Rundfunkbeitrag spĂŒlt mehr Einnahmen ein als gedacht. Deshalb schlagen Experten eine Senkung vor. Die LĂ€nder sind sich uneins. Unstrittig ist laut Rheinland-Pfalz, dass der Beitrag in den nĂ€chsten Jahren nicht steigen soll.
Die LĂ€nder wollen den Rundfunkbeitrag nach Angaben von Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahren mindestens stabil halten. Sie dringen auch auf Reformen der öffentlich-rechtlichen Sender. "Wir wollen eine BeitragsstabilitĂ€t ĂŒber die nĂ€chste GebĂŒhrenperiode hinaus sichern", sagte die BevollmĂ€chtigte von Rheinland-Pfalz fĂŒr Medien, StaatssekretĂ€rin Heike Raab (SPD), gegenĂŒber dpa.
Senkung in der Diskussion
Das Ziel sei auĂerdem die auskömmliche Finanzierung eines öffentlich-rechtlichen Programms, das die Zuschauer auch langfristig mit guten Angeboten versorge. Die Frage einer Senkung des Rundfunkbeitrags sei noch weiter in der Diskussion. Geplant ist nach Raabs Angaben eine Arbeitsgruppe unter Leitung des rot-grĂŒn regierten Landes Rheinland-Pfalz und des unionsgefĂŒhrten Landes Sachsen zum Rundfunkbeitrag und zu möglichen Reformen.
Die LĂ€nder sind sich nicht einig [1], ob der Beitrag gesenkt werden soll oder nicht. Die Expertenkommission KEF schlĂ€gt in ihrem neuen Bericht angesichts von Mehreinnahmen eine Senkung von 29 Cent pro Monat [2] und Haushalt ab 2017 vor. Einige LĂ€nder wie Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sind bisher dafĂŒr, andere wie Baden-WĂŒrttemberg, Bayern, Brandenburg, Schleswig-Holstein oder ThĂŒringen wollen dies erst prĂŒfen. Im Juni soll eine Entscheidung fallen.
JĂ€hrliche Steigerungsraten
ARD, ZDF und Deutschlandradio haben fĂŒr die Zeit von 2017 bis 2020 insgesamt 38,5 Milliarden Euro Finanzbedarf angemeldet. Der zusĂ€tzliche Finanzbedarf der Sender liegt bei rund 2 Milliarden Euro, davon entfallen rund 1,6 Milliarden Euro auf die ARD, 383 Millionen auf das ZDF und 83 Millionen auf das Deutschlandradio. Die Reserve aus den Mehreinnahmen betrĂ€gt rund 1,5 Milliarden Euro. Die LĂ€nder wollen dringend vermeiden, dass der Beitrag ab 2021 möglicherweise wieder erhöht werden muss. "Das Thema BeitragsstabilitĂ€t erfĂŒllt uns mit Sorge, wenn wir die jĂ€hrlichen Steigerungsraten der öffentlich-rechtlichen Sender hochrechnen", sagte Raab. (kbe [3])
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[2] https://www.heise.de/news/Kommission-empfiehlt-Rundfunkbeitrag-zu-senken-3095420.html
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