Landung auf Asteroiden live im Web

Die US-Raumfahrtbehörde NASA überträgt den Landungsversuch der Sonde NEAR Shoemaker auf dem Asteroiden Eros live ins Internet.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die US-Raumfahrtbehörde NASA überträgt den Landungsversuch der Sonde NEAR Shoemaker auf dem Asteroiden Eros live ins Internet. Fünf Jahre war die Raumsonde NEAR Shoemaker unterwegs durchs All, um Daten und Bilder vom Asteroiden 433 Eros zu sammeln. Der Asteroid ist etwa 316 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und wird damit als "erdnah" eingestuft. Der Brocken hat etwa die Größe des New Yorker Stadtteils Manhattan.

Techniker der Nasa und des John Hopkins University Applied Physics Laboratory (APL) wollen die Sonde NEAR Shoemaker heute kontrolliert auf dem Himmelskörper landen – angesichts der weitgehend erschöpften Treibstoffreserven und der Tasache, dass NEAR für ein solches Flugmanöver nicht konstruiert worden ist, dürfte es sich allerdings mehr um einen kontrollierten Absturz handeln. Nach den derzeitigen Planungen werden die Techniker am heutigen Montag, dem 12. Februar um 10.31 Uhr Eastern Standard Time (16.31 Uhr in Deutschland) den Steuerbefehl an die Sonde abschicken, ihren Orbit in 35 Kilometer Abstand zum Asteroiden zu verlassen. Die Sonde soll in fünf Kilometer Höhe abbremsen und gegen 20.30 Uhr deutscher Zeit landen. Beim Erreichen der Oberfläche des Asteroiden soll die Sonde noch mindestens neun Kilometer pro Stunde schnell sein. Während des Sinkflugs wird NEAR Shoemaker alle zwei Minuten den Asteroiden fotografieren – das letzte scharfe Bild wird in etwa 500 Meter Abstand von der Oberfläche aufgenommen werden können.

Die NASA will zwei Websites für die Öffentlichkeit einrichten, auf der die Live-Bilder von der Annäherung an den Asteroiden übertragen werden. Auch auf dem NASA-Web-TV sollen die Bilder der Annäherung gezeigt werden; das Weltraum-Magazin Space.come überträgt das Landemanöver auf seiner Website ab 20 Uhr.

Die Live-Übertragung könnte sich allerdings als ebenso große Herausforderung erweisen wie die Landung selbst – die Internet-Kapazitäten der Nasa-Server sind bei Übertragungen aus dem Weltraum in der Vergangeheit wiederholt unter dem Ansturm der Besucher zusammengebrochen. (wst)