Riot widmet E-Sportler, der keine Skins mag, einen 500-Euro-Skin
Faker ist der berĂĽhmteste "LoL"-Spieler. Obwohl er selbst keine Skins verwendet, feiert der Publisher ihn mit dem teuersten Skin.
Riot ruft eine Hall of Legends ins Leben. Nach eigener Darstellung will der Publisher und Spielentwickler damit die berühmtesten Spieler des MOBAs "League of Legends" würdigen. So manch jemand kam diese Woche allerdings zur Erkenntnis, dass es primär darum geht, mit Skins und Events Geld zu scheffeln.
Mit dem ersten Hallenmitglied, dem SĂĽdkoreaner Lee Sang-hyeok alias Faker, bringt Riot einen Event-Pass und drei "Legenden-Sammlungen" heraus. Letztere enthalten im Wesentlichen Champion-Skins und Dreingaben wie Account-Bilder und (virtuelle) Sticker.
Riot: 521,94 Euro bitte
Primär geht es um einen neuen Skin für die Spielfigur Ahri, einer von Fakers Lieblings-Champions. Die Krux: Wer den vollwertigen Skin mit all seinen neu aufgelegten Animationen, Transformationen während des Spiels und einem zusätzlichen Finisher-Move haben will, muss die "Signature"-Variante kaufen.
Die Ingame-Währung Riot Points (RP) soll verschleiern, wie teuer dieser Skin ist: 59.260 RP kostet die Signature-Sammlung. Dafür muss man RP im Wert von 521,94 Euro kaufen und hat dann noch 890 Punkte für einen "normalen" Skin im Angebot übrig. Faker und dessen Team T1 sollen einen Anteil der Einnahmen erhalten.
Teurere Skins, mehr Lootboxen
"League of Legens" ist ein Free-to-Play-Spiel, das sich hauptsächlich über Skins finanziert. Sie verändern das Aussehen und teilweise die Animationen, enthalten aber keine spielerischen Vorteile. Über die Jahre hinweg hat Riot neue Skin-Klassen für höhere Preise eingeführt, zudem verändern zusätzlich erhältliche Chromas die Farbgebung.
Bis zur Signature-Ahri kosteten die teuersten Skins der Stufe "Ultimate" ĂĽblicherweise 3250 RP. DafĂĽr muss man 35 Euro ausgeben und hat dann noch 775 Punkte fĂĽr andere Goodies ĂĽbrig. Die einzige Ausnahme war bisher eine "mythische" Skin-Variation fĂĽr die Spielfigur Jhin, die innerhalb eines Gacha-Systems bis zu 200 Euro kosten konnte.
Bei Gacha-Systemen kauft man Lootboxen und hat nach einer festgelegten Anzahl eine 100-prozentige Chance, ein bestimmtes Produkt zu erhalten. Das soll Leute verfĂĽhren, noch mehr Lootboxen zu kaufen. Ohne Geld auszugeben, bekommt man in "League of Legends" allein ĂĽbers Spielen ein paar dieser Lootboxen geschenkt.
Faker verwendet selbst keine Skins
Faker ist derweil bekannt dafür, ausschließlich mit den Standard-Skins zu spielen – auch in der LCK-Liga und bei Weltmeisterschaften, wo alle Zusatzinhalte für alle Spieler freigeschaltet sind. Dass ausgerechnet ihm der mit Abstand teuerste "LoL"-Skin gewidmet wird, entbehrt sich nicht einer gewissen Ironie.
Faker spielt seit dem Jahr 2013 professionell, stets bei SKT Telecom T1 beziehungsweise dessen Nachfolger-Organisation T1. In der südkoreanischen Liga LCK hat er mit seinen Teams von 27 sogenannten Splits 10 gewonnen; die jährliche Weltmeisterschaft hat er viermal gewonnen.
In SĂĽdkorea hat Faker Promi-Status, auch abseits der "LoL"-Szene. Weltweit dĂĽrften ihn Millionen "LoL"-Spielerinnen und -Spieler kennen.
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(mma)