zurĂŒck zum Artikel

Lebendes Labor: Toyota baut die vernetzte Stadt

CES Volker Briegleb
Lebendes Labor: Toyota baut die vernetzte Stadt

Toyota-Chef Akio Toyoda stellt auf der CES seine PlĂ€ne fĂŒr die vernetzte Stadt vor.

(Bild: Screenshot)

Der Auto-Konzern denkt groß: Auf dem GelĂ€nde eines ehemaligen Werks soll eine Modellstadt entstehen, um die MobilitĂ€t der Zukunft zu erforschen.

Der japanische Autohersteller Toyota will die MobilitĂ€tsforschung mit einem massiven Infrastrukturprojekt voranbringen: Auf einem knapp einen Quadratkilometer großen GelĂ€nde einer ehemaligen Toyota-Fabrik will der Konzern eine vernetzte Kleinstadt bauen, in der neue Technologien unter Realbedingungen ausprobiert werden können. DafĂŒr hat Toyota den dĂ€nischen Architekten Bjarke Ingels gewonnen, sagte CEO Akio Toyoda am Montag auf der CES in Las Vegas. Die Bauarbeiten sollen 2021 beginnen.

Toyota nennt das Projekt "Woven City [1]" ("Die verwobene Stadt"). Die vollstĂ€ndig vernetzte Infrastruktur soll ihre Energie ĂŒberwiegend aus Wasserstoff-Brennstoffzellen ziehen. Als "lebendes Labor" sollen in der kleinen Stadt am Fuße des Fuji Menschen ganz normal leben und arbeiten. Dabei sollen zukunftsweisende Technologien wie autonome MobilitĂ€t, Robotik, Smart Home, Smart City [2] und kĂŒnstliche Intelligenz erforscht werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes Video (TargetVideo GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (TargetVideo GmbH) ĂŒbermittelt werden. Mehr dazu in unserer DatenschutzerklĂ€rung [3].

"Sie werden sich jetzt vielleicht fragen: Ist der Typ verrĂŒckt? Ist das ein japanischer Willy Wonka?", witzelte Toyoda in Las Vegas. "Eine komplette Stadt von Grund auf zu bauen, ist eine einmalige Gelegenheit, um die Technologien der Zukunft zu entwickeln. Wenn Menschen, GebĂ€ude und Fahrzeuge vernetzt sind und ĂŒber Datenaustausch und Sensoren kommunizieren, können wir vernetzte KI im virtuellen und realen Raum testen."

FĂŒr den Entwurf hat Toyota das Team der Bjarke Ingels Group (BIG) gewonnen, das unter anderem das "2 World Trade Center" in New York und Googles neues Hauptquartier in Mountain View gebaut hat. "Wir haben mit der Woven City eine einmalige Gelegenheit, um neue Formen der UrbanitĂ€t zu erforschen und damit auch Wege fĂŒr andere StĂ€dte aufzuzeigen", sagte Ingels in Las Vegas. FĂŒr den Anfang sollen rund 2000 Menschen in der verwebten Stadt leben – unter anderem Toyota-Mitarbeiter, RuhestĂ€ndler und Forscher.

Die Stadt entsteht auf einem Raster von drei Typen von Verkehrswegen: Straßen fĂŒr schnelle (autonome) Fahrzeuge, Wege fĂŒr FußgĂ€nger und individuelle MobilitĂ€t sowie parkĂ€hnliche Promenaden nur fĂŒr FußgĂ€nger. GebĂ€ude sollen vorwiegend aus Holz bestehen, um den CO2-Fußabdruck klein zu halten. Auf den DĂ€chern sorgen Solarpanels fĂŒr zusĂ€tzliche Energie. Die Wohnungen sollen vollstĂ€ndig mit neuen smarten Technologien ausgerĂŒstet werden.

Toyota lĂ€dt andere Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Einzelpersonen ausdrĂŒcklich ein, sich an der "Woven City" zu beteiligen. "Wir laden alle ein, die unsere zukĂŒnftiges Leben verbessern wollen, dieses einmalige Ökosystem fĂŒr die Forschung zu nutzen", sagte Toyoda. (vbr [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4629101

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.woven-city.global/
[2] https://www.heise.de/news/Siemensstadt-2-0-Siemens-baut-Technologiepark-fuer-600-Millionen-Euro-in-Berlin-4208291.html
[3] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
[4] mailto:vbr@heise.de