Lebhafte Diskussion um Caps-Lock-Taste
Mit seiner Web-Kampagne "CAPSoff" zur Abschaffung der Caps-Lock-Taste möchte der Belgier Pieter Hintjens die Welt verbessern.
Der Belgier Pieter Hintjens, Chef des Open-Source-Dienstleisters iMatix, hat eine lebhafte Debatte über die Caps-Lock-Taste losgetreten, die seiner Ansicht nach völlig überflüssig und zudem fehlerträchtig ist. "Was wir wollen ist eine neue Tastatur, die der Tatsache Rechnung trägt, dass die Welt sich seit 1984 verändert hat." heißt es auf der am Freitag eingerichteten Website CAPSoff, deren Besucher gebeten werden, im Interesse der guten Sachen der gleichnamigen Google-Gruppe beizutreten und ihren Namen auch unter eine Online-Petition zu setzen, welche die Tastengegner an Hardwarehersteller schicken wollen. Gut 220 Caps-Lock-Müde sind dem Aufruf bisher gefolgt.
Pieter Hintjens, der zur Zeit Präsident des Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII) ist, macht die Caps-Lock-Taste verantwortlich für jede Menge fehlerhaft eingegebener Passwörter sowie virtuelles Gebrüll in Foren und Chats. Seine CAPSoff-Kampagne habe er gegründet, um die Welt - Taste für Taste - zu verändern, schreibt er in seinem Blog. Nächstes Opfer seiner Kampagne könne vielleicht die Druck-Taste werden, heißt es dort weiter.
Allerdings erntete der Belgier mit seiner provokanten Aktion auch schon reichlich Widerspruch. Counterstrike-Spieler etwa benötigen die verfolgte Taste, um ins Mikrofon sprechen zu können, IBM hat sich deren mögliche Funktion sogar patentieren lassen, und auch der Besitzer eines französischen Notebooks bekannte sich zu häufigem Gebrauch von Caps Lock, da er aufgrund diverser Tasten für Buchstaben mit einem Akzent ansonsten mit der obersten Tastenreihe keine Ziffern tippen könne. (dwi)