Lenovo sieht durch Zukäufe sein Know-how gestärkt

Der chinesische Hersteller Lenovo hat zu Jahresbeginn viel Geld investiert und sowohl die Serversparte von IBM als auch Motorola übernommen. Laut dem EMEA-Chef Neil Berville will das Unternehmen so vor allem die eigene Expertise stärken.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Neil Berville, Executive Director EMEA Channels & Alliances bei Lenovo.

Lenovo hat 2014 die Geldbörse weit geöffnet und schon zum Jahresbeginn mit zwei spektakulären Zukäufen für Aufsehen gesorgt. Zuerst wurde bekannt, dass sich das chinesische Unternehmen die Serversparte von IBM gesichert hat. Anschließend übernahm Lenovo dann auch noch Motorola von Google. "Bei den IBM-Servern war es wie mit der PC-Sparte vor einigen Jahren, bevor wir sie übernommen haben. Sie war nicht besonders profitabel, dennoch haben wir sie zur größten PC-Marke weltweit ausgebaut", erklärt Neil Berville, Executive Director EMEA Channels & Alliances, gegenüber heise online.

Ähnliches schwebe dem Unternehmen auch in Sachen Server vor. Allerdings will Lenovo vor allem die eigene Server-Baureihe weiter pushen und nach vorne bringen. "Für uns war hier vor allem die technische Expertise und die fachliche Kompetenz der Servermitarbeiter wichtig", erklärte Berville. Lenovo, das bislang voll auf organisches Wachstum in diesem Bereich gesetzt habe, wolle so die eigenen Serverpläne voranbringen und eigene Ressourcen stärken.

Auch der Übernahme von Motorola gingen ähnliche Überlegungen voran. "Motorola ist vor allem in Nord- und Lateinamerika eine richtig große Marke. Mit der Übernahme gewinnen wir mehr Einfluss auf den dortigen Markt, aber auch 3500 Ingenieure und Techniker mit ganz viel Expertise", berichtet der EMEA-Chef. Durch den Zukauf wolle Lenovo den eigenen Smartphone-Bereich zudem weiter ausbauen und seine Marktposition von derzeit Platz 4 verbessern. Zuletzt verkaufte Lenovo bereits mehr als 50 Millionen Smartphones vor allem in Asien und sicherte sich einen Platz unter den Top-5 Smartphone-Herstellern.

Inwieweit die "neuen Marken" auch in Europa Anklang finden werden, vermag Berville noch nicht zu sagen. "Die Verkaufsgespräche sind gerade abgeschlossen, da ist es schwer, bereits eine Prognose zu wagen." Lenovo wolle aber nicht viel an der ursprünglichen Geschäftsstrategie ändern, nun erst mal weiter Gas geben und so das Geschäft ausbauen, dann werde auch der Erfolg und die Nachfrage schon kommen, ist Berville überzeugt. (roh)