Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Komponenten befürchtet

Asiatische Unternehmen erwarten Lieferengpässe bei einigen Bauteilen, die den erhofften Aufschwung bremsen könnten.

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Es mehren sich die Befürchtungen von IT-Firmen und Marktbeobachtern, dass Lieferschwierigkeiten bei bestimmten elektronischen Komponenten den erhofften Aufschwung in der Hardware-Branche bremsen könnten. Durch die von der Finanzkrise ausgelöste Wirtschaftskrise konnten viele Zulieferer nicht mehr in den üblichen Zyklen planen, gerieten selbst in Schwierigkeiten oder sind gar vom Markt verschwunden. Bei manchen Komponenten, etwa DRAM-Chips für PC-Hauptspeicher, soll das angeblich keine Schwierigkeiten bei der Versorgung nach sich ziehen: Obwohl mit Qimonda einer der weltweit größten Hersteller vor dem endgültigen Aus steht und längst nicht mehr produziert, bestehen wohl noch immer Überkapazitäten und die Preise fallen in Teilbereichen weiter, etwa bei DDR3-SDRAM. Durch weitere Strukturverkleinerungen – etwa auf 50- oder 40-Nanometer-Fertigung bei DRAM beziehungsweise 34- oder 32-nm-Fertigung bei NAND-Flash – wachsen die Fertigungskapazitäten auch bei gleichbleibendem Wafer-Durchsatz.

Fast alle Chip-Hersteller haben allerdings ihre Investitionen in neue Anlagen oder die Umrüstung bestehender Fabs drastisch zusammengestrichen. Mittlerweile hat sich bei einigen Auftragsfertigern die Auftragslage erheblich gebessert; die weltgrößten Chip-Auftragsfertiger (Foundries) TSMC und UMC erwarten für das laufende, zweite Quartal hohe Auslastungsraten und haben zuvor entlassene Mitarbeiter angeblich wieder eingestellt. Bei bestimmten elektronischen Bauteilen könnte es zu Engpässen kommen, wenn die Fabs der großen Foundries keine zusätzlichen Aufträge mehr annehmen können. Nach Informationen der taiwanischen Digitimes, die sich auf anonyme Quellen aus der Industrie beruft, könnten beispielsweise Controllerchips für Festplatten betroffen sein.

Schon länger wird über Engpässe bei bestimmten Flüssigkristalldisplays berichtet. Angeblich sind kleinere und mittelgroße LCDs knapp, wie sie in Netbooks und Mittelklasse-Notebooks zum Einsatz kommen. Diese Knappheit geht wiederum auf eine schlechte Verfügbarkeit der für die LC-Display-Produktion nötigen Muttergläser zurück. Corning, einer der größten Hersteller dieser Gläser, erwartet starkes Absatzwachstum. Laut Digitimes drohen aber auch Engpässe bei anderen Display-Komponenten, etwa LEDs und Treiber-ICs. (ciw)