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Linux 3.1 mit neuem KVM-Tool?

Thorsten Leemhuis

Die zweite Version der noch jungen Qemu-Kvm-Alternative bringt SMP-Unterstützung und experimentelle Grafik-Ausgabe via SDL und VNC.

Pekka Enberg hat die zweite Version des von ihm vorangetriebenen "Native Linux KVM Tool" veröffentlicht [1]. Sie bringt SMP-Unterstützung, Virtio-Netzwerkkommunikation über TAP-Interfaces und Zugriff auf das Hostdateisystem via Virtio-9p; neu ist auch experimentelle Unterstützung zur Grafikausgabe über SDL und VNC.

Damit hat das KVM-Tool innerhalb kurzer Zeit viele für typische Einsatzzwecke nötige Funktionen gelernt, die der ersten Version [2] noch fehlten. Genau wie Qemu-Kvm kümmert sich das Native Linux KVM Tool um die Emulation von Hardware-Komponenten wie Grafik- oder Netzwerkchips, denn um diese Aufgaben kümmert sich der KVM-Hypervisor nicht selbst.

Enberg arbeitet darauf hin, das Werkzeug im Tools-Verzeichnis [3] der im Herbst anstehenden Kernel-Version 3.1 zu integrieren. In diesem Verzeichnis integrieren die Kernel-Entwickler mehr und mehr Userland-Programme, die eng mit dem Kernel zusammenarbeiten wie das Performance-Monitoring-Werkzeug Perf und eine Reihe von Diagnose- und Test-Tools. Über diesen Weg dürfte die Software vermutlich bald in einigen Distributionen auftauchen, auch wenn sie in vielen Bereichen noch längst nicht den Funktionsumfang von Qemu-Kvm aufweist. Bei manchen I/O-Benchmarks soll das Native Linux KVM Tool aber bereits besser abschneiden. (thl [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1261295

Links in diesem Artikel:
[1] http://thread.gmane.org/gmane.linux.kernel/1155280
[2] https://www.heise.de/hintergrund/Kernel-Log-Natives-KVM-Tool-lauter-neue-Kernel-1229562.html
[3] http://git.kernel.org/?p=linux/kernel/git/torvalds/linux-2.6.git;a=tree;f=tools;hb=HEAD
[4] mailto:thl@ct.de