Linux: Ausblick auf Kernel 2.4

Joe Pranevich hat einen ersten Überblick über die Neuerungen gegeben, die - möglicherweise noch im Herbst - mit dem neuen Kernel 2.4 kommen sollen.

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Von
  • Oliver Diedrich

Wurde an dem aktuellen Kernel 2.2 noch über zwei Jahre entwickelt, hat Linus Torvalds bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass neue Versionen in Zukunft schneller kommen sollen. Jetzt hat Joe Pranevich auf LinuxToday einen ersten Überblick über die Neuerungen gegeben, die mit dem Kernel 2.4 zu erwarten sind - möglicherweise schon im Herbst dieses Jahres. Viele der genannten Punkte sind bereits in den Entwicklerkerneln (gerade ist Version 2.3.12 erschienen) realisiert. Laut Pranevich wird der kommende Kernel 2.4 trotz aller Änderungen der aktuellen Version 2.2 deutlich ähnlicher sein als das Anfang des Jahres erschienene Linux 2.2 der Vorgängerversion 2.0.

Wichtige Neuerungen finden sich bei der Unterstützung von Multiprozessorsystemen - zur Zeit noch ein Schwachpunkt von Linux. Flaschenhälse im Filesystem-Code wurden beseitigt, feiner aufgelöste Kernel-Locks sollen eine bessere Skalierung bei bis zu acht Prozessoren und darüber hinaus ermöglichen. Support für mehrere IO-APIC-Controller wird den Aufbau von High-End-Servern erlauben. Auch der Threading-Code im Kernel wurde überarbeitet.

Die USB-Unterstützung soll mit Tastaturen, Mäusen und verschiedenen anderen USB-Geräten klarkommen. Auch I2O-Geräte werden jetzt unterstützt. Ein generischer Treiber für den Parallelport erleichtert den Umgang mit dort angeschlossenen Geräten, für die keine speziellen Treiber bereitstehen. Ferner erlaubt der Treiber Programmen, über den Parallelport Plug-and-Play-Informationen einzulesen. Der Kernel 2.4 soll bis zu acht IDE-Controller und auch CD-ROM-Wechsler ansprechen können. Möglicherweise wird der neue Kernel sogar Plug-and-Play-Support für ISA-Karten enthalten.

Etliche neue Treiber - für Sound-, Netz-, Video- und ISDN-Karten, SCSI-Controller, USB-Geräte und sogar einige Winmodems - lassen Linux 2.4 auf noch mehr Hardware laufen. Der neue Kernel soll das efs-Filesystem und das Partitionstabellen-Format von Irix unterstützen. Und noch eine gute Nachricht für OS/2-User: Der HPFS-Treiber kann das OS/2-Dateisystem dann nicht nur lesen, sondern auch beschreiben. (odi)