Linux-Berater rettet Microsofts E-Mail-Service

Ein Linux-Berater aus Nashville hat Microsofts E-Mail-Dienst Hotmail vor einer größeren Blamage bewahrt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 126 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Egbert Meyer

Ein Linux-Berater aus Nashville hat Microsoft vor einer größeren Blamage bewahrt, nachdem Redmonds E-Mail-Service Hotmail an zwei Weihnachtstagen für etwa die Hälfte seiner 52 Millionen User unerreichbar war. Der Grund für die Panne: Ein Microsoft-Mitarbeiter hatte im Trubel vor den Feiertagen versäumt, die fällige Jahresgebühr für die Registrierung der Domain passport.com, die Hotmail zur Authentifizierung von User-Namen und Passwörtern nutzt, zu überweisen. Registrator Network Solutions löschte daraufhin den Eintrag aus dem Domain Name System (DNS).

Michael Chaney, Inhaber der Linux-Beraterfirma Chaney Consulting Corporation, wurde am 24. Dezember auf das Malheur bei passport.com aufmerksam. Als die Panne auch am folgenden Tag noch nicht behoben war, griff Chaney zur Selbsthilfe und beglich den offenen Betrag in Höhe von 35 Dollar mit der eigenen Kreditkarte. Nach wenigen Stunden war Hotmail wieder erreichbar und Chaney veröffentlichte als Beleg die elektronische Zahlungsbestätigung von Network Solutions auf seiner Web-Site. Ihm sei es nicht darum gegangen, Microsoft zu helfen, "ich dachte nur, das Leben wird dadurch für viele Hotmail-User ein wenig einfacher". Eine Sprecherin des Microsoft Networks (MSN) erklärte gestern, Chaney habe ihrem Unternehmen einen großen Dienst erwiesen. Gleichzeitig betonte sie aber, dass nicht alle Hotmail-User von der Panne betroffen waren.

Vermutlich bemerkten viele User den Ausfall nur deshalb nicht, weil die Änderung im Domain Name System ihren Name-Server noch nicht erreicht hatte; dies geschieht in einigen Fällen mit bis zu 48 Stunden Verzögerung. Auch der vergessliche Microsoft-Mitarbeiter hat sich mittlerweile bei Chaney gemeldet und ihm die Erstattung der Auslagen avisiert. (em)