Linux-Distribution: Deepin 20.5 erlaubt Anmeldung über Gesichtserkennung

Die neue Version der Linux-Distribution Deepin enthält viele kleinere Änderungen, die hauptsächlich den Arbeitsalltag erleichtern sollen.

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Aufmacher Linux Deepin 20.5

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tim Schürmann
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Nicht einmal drei Monate nach der vorherigen Version 20.4 haben die chinesischen Deepin-Entwickler ihre Linux-Distribution erneut aktualisiert. Im Fokus stand dabei primär die Umsetzung von Nutzerwünschen.

Eine der größeren Neuerungen ist die Gesichtserkennung: Nachdem man im Kontrollzentrum ein Foto hinterlegt hat, kann man mit einem Lächeln in die Webcam sowohl den Login-Bildschirm als auch den Sperrbildschirm freischalten. Die Gesichtserkennung funktioniert allerdings nur auf dafür geeigneten Geräten – welche das sind, verraten die Projektbetreuer in der Ankündigung von Deepin 20.5 allerdings nicht.

Darüber hinaus haben viele Komponenten und Anwendungen kleinere Änderungen und einige neue Funktionen erhalten. So liefert die Suchfunktion des Desktops (alias Grand Search) bessere Ergebnisse, zudem lassen sich die Fundstücke über die Angabe von Dateitypen und Dateiendungen weiter einschränken. Der Gerätemanager schaltet einzelne Geräte gezielt aus und ein. Auf Wunsch schwebt ein Screenshot dauerhaft über allen anderen Fenstern. Dieses "Pinning" ist vor allem als Gedächtnisstütze, etwa bei Arbeiten an Einstellungen, nützlich.

Unter den Anwendungen hat vor allem der E-Mail-Client Mail dazugelernt. Unter anderem sucht er automatisch beim Aufbau einer neuen Internetverbindung nach neuen Nachrichten. Trudelt eine neue Nachricht ein, genügt ein Klick auf die zugehörige Systemmeldung, um sie direkt zu öffnen. Im Favoriten-Ordner lassen sich neue Ordner erstellen und wieder entfernen. Besonders wichtige E-Mails kann man am oberen Rand anpinnen, E-Mail-Anhänge präsentiert Mail zudem in einer Vorschau.

Der App Store bietet eine Feedback-Funktion, die diverse Log-Dateien auf dem System einsammelt und sich dann an das Deepin-Projekt wendet. Die Log-Dateien liegen dabei als Archiv auf dem Desktop. Des Weiteren lässt sich der App Store auf Touchscreens mit Fingergesten bedienen. Die Entwickler haben zudem einen lästigen Fehler behoben, durch den die Softwareverwaltung auf einigen Systemen während der Installation von Programmen abstürzte. Abschließend behauptet der App Store bei installierter Software nicht mehr, dass er die entsprechenden Pakete noch herunterladen würde.

Für jede Anwendung kann man im App Store über eine entsprechende Schaltfläche nach Updates fragen.

(Bild: Screenshot)

Der Videoplayer Film unterstützt weitere Medienformate, im Audioplayer Musik lassen sich die Stücke in einer Playlist per Drag-and-Drop umsortieren. Die App Album legt für importierte Ordner automatisch ein neues Album an, zudem haben die Deepin-Entwickler die Darstellung von Alben optimiert. Der Dateimanager blendet auf Wunsch die Dateiendungen aus, unterstützt Sonderzeichen in Dateinamen und kopiert jetzt kleine Dateien auf allen Geräten in optimaler Geschwindigkeit auf USB-Sticks.

Deepin erlaubt die Installation von Gerätetreibern, die als lokales DEB-Paket vorliegen. Über den Gerätemanager lassen sich die Treiber auch aktualisieren und bei Bedarf deinstallieren. Mit an Bord sind bereits die Treiber für Nvidia-Grafikkarten. Deepin 20.5 behebt zudem einen Fehler, durch den einige Geräte keine WLAN-Netze entdeckt haben. Auf einigen Systemen mit Intel-Prozessoren der zehnten und elften Generation kann man die Mikrofone wieder als Aufnahmequelle verwenden. Abschließend hat das Deepin-Team noch den Linux-Kernel auf Version 5.15.24 aktualisiert, um den Systemstart kümmert sich Systemd 250. Eine detaillierte Aufstellung aller Neuerungen und Fehlerkorrekturen liefert das Changelog im unteren Teil der offiziellen Ankündigung.

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(dmk)