Linux-Distributor Red Hat erwartet weiteres Wachstum

Weiter steigende Abo-Umsätze für die hauseigene Linux-Distribution sind für den Red-Hat-Chef ein Zeichen, dass das Modell funktioniere und dem Linux-Distributor ermögliche, der schwächelnden US-Konjunktur zu trotzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der US-Linux-Distributor Red Hat, der die Community-Distribution Fedora sponsert und der Ende Mai die Version 5.2 seines Enterprise Linux vorgelegt hat, kann im ersten Quartal seines Geschäftsjahrs weiter zulegen. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 156,6 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn stieg leicht von 16,2 Millionen US-Dollar (8 US-Cent je Aktie) auf nunmehr 17,3 Millionen US-Dollar (ebenfalls 8 US-Cent pro Aktie). Beim operativen Gewinn konnte Red Hat eine Steigerung von 33 Prozent auf 19,91 Millionen US-Dollar.

Den Umsatz mit Abonnements für seine Linux-Distribution konnte Red Hat um 27 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal auf 130,7 Millionen US-Dollar steigern. Das sei insgesamt ein solider Start in das Geschäftsjahr gewesen, meinte Red-Hat-Chef Jim Whitehurst, der auch weiteres Wachstum erwartet und dabei vor allem auf die Entwicklungs- und Schwellenländer setzt. Zum Quartalsende lag der deferred revenue bei 491,8 Millione US-Dollar, ein Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Für Whitehurst ist dies auch ein Zeichen dafür, dass Red Hats Abo-Modell funktioniere und der Firma ein stetiges Wachstum trotz schwächelnder US-Ökonomie ermögliche. Der deferred revenue stellt ein wichtiges Indiz dar, wie das Geschäft mit Firmenkunden läuft und gibt Hinweise auf künftige Geschäftsentwicklung. Als deferred revenue bezeichnet man Umsätze vor allem mit Firmenkunden, die bei Service-Verträgen, die über mehrere Jahre gelten, oder beispielsweise bei länger laufenden Lizenz-Abschlüssen zwar schon gemacht wurden, aufgrund der langen Laufzeit der Verträge aber erst über die eigentliche Zeitspanne der Vereinbarungen hinweg realisiert und verbucht werden. Der deferred revenue spielt daher besonders bei dem Geschäftsmodell, Linux-Systeme nicht mehr zu verkaufen, sondern auf Subskriptionsbasis anzubieten, eine wichtige Rolle.

Charlie Peters, Finanzchef des Linux-Distributors, fügte hinzu, man habe die Resultate erzielt, während man gleichzeitig in Infrastruktur und neue Techniken investiert habe, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen allerdings nur leicht von 2,13 auf 2,51 Millionen US-Dollar. (jk)