Linux-Entwickler bieten Herstellern kostenlose Treiberentwicklung an

Die Kernel-Entwickler bieten Hardware-Herstellern die kostenlose Entwicklung von verschiedensten Linux-Treibern an. Ein neues Programm der Linux Foundation soll dabei den Austausch von Spezifikationen erleichtern.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

"Die Linux-Kernel-Community bietet allen Firmen die kostenlose Entwicklung von Linux-Treibern an", schreibt Greg Kroah-Hartman in einer Mail an die Linux-Kernel Mailing List (LKML). Alles, was die Linux-Entwickler benötigten, sei irgendeine Art von Spezifikation sowie einen technischen Ansprechpartner für Rückfragen; im Gegenzug würde man Treiber schreiben. Diese wollen die Entwickler dann auch weiter pflegen und dafür sorgen, dass er auf möglichst allen von Linux unterstützten CPU-Architekturen arbeitet und in den Distributionen Einzug hält.

An dieser Tätigkeit ist für die Linux-Hacker an sich eigentlich nichts Neues, denn sie entwickeln und pflegen häufig Kernel-Treiber für verschiedenste Hardware, ohne dass die Hardware-Hersteller sie dafür entlohnen. So explizit wie mit dieser Mail wurde dieser Service aber bisher nicht angeboten; die Offerte steht wohl im Zusammenhang mit einem neuen Aktionsprogramm der Linux Foundation, dem Zusammenschluss des Open Source Development Labs (OSDL) und der Free Standards Group (FSG). Das Programm soll den Austausch von unter NDA (Non-Disclosure Agreement) stehenden Hardware-Informationen erleichtern. Kroah-Hartman will per Mail als auch persönlich auf dem FreedomHEC 2007 für Rückfragen bereit stehen.

Das dürfte vielleicht den ein oder anderen Hersteller zur engeren Zusammenarbeit mit der Linux-Community bewegen und für die Treiber-Programmierer, die Hardware-Hersteller und auch die Anwender Vorteile bringen. Bei manchen Unternehmen wie etwa Intel klappt die Zusammenarbeit schon lange recht gut, bei vielen anderen jedoch nur mäßig oder gar nicht. So kommt es gelegentlich vor, dass Hersteller selbst Linux-Treiber anbieten und für die Integration in den Kernel vorschlagen, die Entwickler den Code jedoch aufgrund mangelnder Qualität ablehnen und teilweise die Treiber selbst neu schreiben. Oder ein Mittler muss den Treiber des Herstellers für die Kernel-Integration überarbeiten – so etwa gelegentlich bei den Netzwerk-Treibern, deren Verwalter Jeff Garzik erst vor kurzen die Hoffnung äußerte, dass Realtek doch enger mit den Kernel-Entwicklern zusammenarbeiten möge. (thl)