LinuxWorld: Mit Open-Source aus der Krise

Mehr Hard- und Softwareanbieter als je zuvor werden sich kommende Woche auf der LinuxWorld Conference in San Francisco scharen. Selbst Erzrivale Microsoft will dabei nicht abseits stehen.

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Von
  • Erich Bonnert

Trotz bitterer Rückschläge bei den meisten reinrassigen Linux-Firmen steigt das Interesse an der Plattform. Nicht nur eine Rekordzahl von Startups gehört zu den Ausstellern auf der LinuxWorld in San Francisco –- auch konkurrierende Betriebssystemhersteller wie IBM, Microsoft und Sun versprechen sich von der Open-Source-Software Auswege aus der Krise.

Sun-Chef Scott McNealy will bereits am morgigen Sonntag -- also einen Tag vor der Messeröffnung -- einen neuen Einstiegsserver mit dem hauseigenen Solaris vorstellen. Zusammen mit der Middleware-Plattform Sun ONE sollen die Rechner den erstarkenden Linux- und Wintel-Plattformen Paroli bieten.

BMC, ein auf die Verwaltung von unternehmensweiten Systemen spezialisiertes Softwarehaus, will neue Management-Tools für Linux-Cluster vorführen. Borland zeigt mit Kylix 3 die erste integrierte Entwicklungsumgebung für C++ und die eigene Delphi-Sprache unter Linux. Shaolin Microsystems, Entwickler von Linux-Netzen aus Hongkong, plant ein komprimierbares Dateisystem für Linux-Server.

Auch im Consumer-Markt gewinnt Linux immer mehr Freunde. So wird Sharp den Preis für ihren Linux-basierten PDA Zaurus SL-5500 weiter senken, um mit verbilligten Palm-Rechnern Schritt zu halten. Der französische Elektronikkonzern ETRI zeigt einen neuen Linux-Multimediaserver zur Vernetzung von Internet- und Unterhaltungsdiensten.

Erstmals ist auch Microsoft unter den Ausstellern einer LinuxWorld. Überraschungen wie etwa die Öffnung der erfolgreichen Office-Anwendung für die Open-Source-Welt sollten Interessierte jedoch nicht erwarten. Die Linux-Gemeinde sei aber eine attraktive Quelle für Entwickler- und Betatester-Ressourcen, meint Peter Houston, Leiter von Microsofts Server-Produktgruppe. Der Softwareriese wird sein aktualisiertes Produkt Services for Unix (SFU) zeigen, mit dem eine Vielzahl von Linux-Anwendungen – darunter der Apache Webserver - unter Windows laufen soll. SFU ist eine Weiterentwicklung des 1999 übernommenen Interix. (Erich Bonnert)/ (tol)