Lithium-Ionen-Akkus: Harzer Unternehmen produziert effizientere Komponenten
Damit Akkus leistungsfähiger werden, hat ein Unternehmen aus dem Harz neue Teile entwickelt. In Quedlinburg ist nun ein Pilotanlage in Betrieb.
- Andreas Wilkens
- mit Material der dpa
Elfolion aus Quedlinburg arbeitet an Komponenten für Lithium-Ionen-Akkus, die effizienter sein sollen. Am Mittwoch ging eine experimentelle Pilotanlage in Betrieb, in der die Komponenten hergestellt werden, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) war zugegen. Bei den Komponenten handelt es sich um Stromkollektoren, leitfähige Folien, die den Strom zwischen der Batterie, der Stromquelle und dem jeweiligen Gerät übertragen.
Elfolion setzt dabei auf gewebebasierte Stromkollektoren statt auf vollflächige Metallfolien. Das Glasgewebe wird mit Kupfer und Aluminium vakuumtechnisch metallisiert. Mit der Komponente soll die Akku-Kapazität um 35 Prozent gesteigert werden, gleichzeitig werde 90 Prozent weniger Aluminium und Kupfer benötigt, die Akkus würden um 77 Prozent leichter, erläutert Elfolion.
Akku-Kapazität soll deutlich steigen
Elektronische Geräte wie Smartphones oder Notebooks könnten dadurch kompakter und leistungsfähiger werden. Elektroautos etwa könnten dadurch deutlich längere Strecken zurücklegen. Die Technik könne auch in Knopfzellen eingesetzt werden oder in großen Batteriespeichern. Das maßgefertigte Gewebe bezieht Elfolion von nationalen Lieferanten. Die gesamte Wertschöpfungskette könne komplett in Deutschland stattfinden, erklärt das Unternehmen.
Das Vorhaben wird unter anderem auch aus der Wissenschaft unterstützt. Beteiligt sind etwa die Bergakademie Freiberg, TU Dresden, TU München sowie die RWTH Aachen. "Die Innovation von Elfolion begeistert mich, nicht nur als Ministerpräsident, sondern auch als Physiker", erklärte Haseloff.
Lesen Sie auch
Die Grundlagen der Akkutechnik
Weltweit arbeiten auch andere Unternehmen und Forschungsvorhaben an der Weiterentwicklung von effizienteren Komponenten bei Lithium-Ionen-Akkus. Elfion rechnet damit, dass innerhalb der kommenden zwei Jahre die ersten Akkus mit der neuen Technologie zum Einsatz kommen könnten.
(anw)