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Live-Linux-System Knoppix 4.0 ist fertig

Jürgen Kuri

Die neue Version des direkt von CD oder DVD start- und nutzbaren Linux-Systems wird pünktlich zum LinuxTag 2005 als DVD-Version freigegeben.

Kaum ist Version 3.9 des Live-CD-Linux Knoppix [1] fertig, kommt schon die nächste Version: Zum LinuxTag 2005 [2], der am Mittwoch dieser Woche in Karlsruhe startet, gibt Entwickler Klaus Knopper die Version 4.0 des direkt von CD start- und nutzbaren Linux-Systems frei. Sie basiert auf dem vor kurzem freigegebenen Debian 3.1 (Sarge) [3]. Erweitert wurde Knoppix gegenüber dem Release-Stand von Sarge um Version 3.4.1 des Unix/Linux-Desktops KDE. Als weiterer Desktop ist GNOME in Version 2.8 dabei, das Open-Source-Officepaket OpenOffice gibt es in der Beta-Version der Ausgabe 2.0.

Bootbildschirm Knoppix 4.0

Knoppix 4.0 erscheint in einer abgespeckten CD- und einer erweiterten DVD-Version, auf dem LinuxTag ist die Erstausgabe auf DVD für 5 Euro zu bekommen. Laut Knopper konnte dank cloop-Datenkompression über 9 Gigabyte an Software aus dem Debian-Pool auf eine Single-Layer-DVD gepackt werden. Insgesamt seien über 2600 Softwarepakete [4] mit insgesamt über 5300 Anwendungen auf der DVD vorhanden.

In Version 4.0 sind zudem einige Erweiterungen integriert, die aus den auf Knoppix basierenden Distributionen Kanotix [5], Quantian [6], Paipix [7] und Freeduc [8] zurückgeflossen sind. Dazu gehört etwa die Kanotix-Hardwareunterstützung für ISDN- und DSL-Adapter von AVM, ein verbesserter Festplatten-Installer, wissenschaftliche Software aus Quantian und Paipix, sowie Lernsoftware für Kinder aus Freeduc. Die DVD-Edition von Knoppix 4.0 enthält darüber hinaus beispielsweise das Software-Verteilungssystem m23 [9] sowie die Bücher "Knoppix Kompakt [10]" von Rainer Hattenhauer und "Knowing Knoppix [11]" von Phil Jones.

Das mittlerweile längst nicht mehr nur für Test-, Schulungs- und Rettungszwecke gedachte Live-Betriebssystem wird direkt von der DVD oder CD gebootet und betrieben. Über Installationsskripts lässt sich aber auch ein Debian-Linux auf Festplatte einrichten. Mittels unionfs [12], das mit Version 3.8 eingeführt wurde, lässt sich eine RAM-Disk transparent über das Knoppix-Dateisystem auf der CD legen. Damit können im laufenden System sämtliche Dateien geändert werden; selbst das Nachinstallieren von Software in das CD-Linux ist problemlos möglich. Nutzt man das neue persistente Home-Verzeichnis, werden in einer Image-Datei nicht nur die im Home-Verzeichnis abgelegten persönlichen Dateien, sondern alle neu angelegten oder geänderten Dateien gespeichert. (jk [13])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-110091

Links in diesem Artikel:
[1] http://knopper.net/knoppix/
[2] http://www.linuxtag.org/2005/de/home.html
[3] https://www.heise.de/news/Sarge-Debian-GNU-Linux-3-1-ist-fertig-107711.html
[4] ftp://ftp.uni-kl.de/pub/linux/knoppix/packages-4.0dvd.txt
[5] http://www.kanotix.com/
[6] http://dirk.eddelbuettel.com/quantian.html
[7] http://aamorimsrv.fis.fc.ul.pt/tikiwiki/tiki-index.php?page=PaiPix_DE
[8] http://www.ofset.org/freeduc/
[9] http://m23.sourceforge.net/
[10] http://www.galileocomputing.de/artikel/gp/artikelID-237
[11] http://www.pjls16812.pwp.blueyonder.co.uk/knowing-knoppix/index.html
[12] http://www.unionfs.org/
[13] mailto:jk@heise.de