Lone Signal: Tweets für Außerirdische

Mit einer Satellitenschüssel in Kalifornien sendet "Lone Signal" Kurznachrichten von Internetnutzern zu einem 17,6 Lichtjahre entfernten Stern. Damit wollen sie auch dafür werben, mehr dafür zu tun, Aliens zu kontaktieren.

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Das US-Projekt "Lone Signal" verspricht, 144 Zeichen lange Nachrichten zu einem erdnahen Sonnensystem zu senden. Seit dieser Woche gibt es das METI-Angebot (Messaging to Extraterrestrial Intelligence) und die erste Nachricht hat bereits mehr als 40 Milliarden Kilometer auf ihrem Weg zum 17,6 Lichtjahre entfernten Stern Gliese 526 zurückgelegt. Den habe man man wegen seiner Position am Himmel und seiner relativen Nähe zur Erde ausgewählt, erklärt das Team. Über die Projektseite kann nun jeder eine eigene Kurznachricht absetzen, wobei aber nur die erste kostenlos ist.

Bevor die Übertragungen begonnen haben, hat das Team nach eigenen Angaben eine Arbeit zu den möglichen Folgen einer Übertragung ins All abgewartet. Die kommt zu dem Schluss, dass die potenziellen Vorteile mögliche Nachteile deutlich überwiegen. Beispielsweise könnten Nachrichten ins All als digitale Zeitkapseln dienen, die das menschliche Wissen bewahren, sollten wir aussterben. Die Kodierung der Nachrichten hat Michael W. Busch erarbeitet, der sein Ergebnis auch dokumentiert hat. Die technische Ausführung des Projekts wird auch ausführlich erläutert.

Gesendet wird von der Jamesburg Earth Station.

(Bild: Lone Signal)

Die erste gesendete Nachricht stammt von dem für Google arbeitenden Futurologen Ray Kurzweil. Ankommen wird sie im Jahr 2031, zwei Jahre nachdem laut Kurzweils Prognose erstmals eine künstliche Intelligenz den Turing-Test bestehen wird. Weitere Nachrichten folgen ihr auf ihrem Weg und eine Übersichtsseite schlüsselt diese unter anderem nach Herkunftsländern auf. Vorne liegen derzeit deutlich die USA. Die erste Nachricht ist jeweils kostenlos, danach muss man bezahlen. Vier Textnachrichten oder eine Bildmitteilung gibt es dann etwa für einen Dollar.

Fernziel des Teams ist es laut CNN, ein durchgängig ins All sendendes Projekt aufzubauen. Dazu bräuchten sie Satellitenschüsseln auf der ganzen Welt, was rund 100 Millionen US-Dollar kosten würde. Um das Geld zu bekommen, müsse man aber erst ein breites Interesse an dem Konzept "Kommunikation mit Außerirdischen" schaffen. (mho)