Lucents neues 40-GBit/s-Glasfasersystem geht in Serie

Telecom-Ausrüster Lucent hat die Serienreife von LamdaXtreme bekannt gegeben; pro Wellenlänge können nun 40 Gigabit Daten pro Sekunde übertragen werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Wissenschaftler der Bell Labs, Forschungsarm des angeschlagenen Telecom-Ausrüsters Lucent Technologies, haben ein neues optisches Übertragungssystem vorgestellt, mit dem pro Wellenlängenkanal viermal mehr Daten als bisher üblich übertragen werden können.

Das Glasfaserprodukt mit dem Namen LamdaXtreme Transport nutzt die Technik des Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM), um bis zu 40 Gigabit Daten pro Sekunde auf einer einzelnen Wellenlänge zu transportieren. Die maximale Übertragungskapazität des Systems beträgt 2,56 Terabit pro Sekunde.

Spezielle Raman-Amplifier sorgen dafür, dass die Glasfaser selbst den Signalpegel erhöhen kann. Bei der Raman-Technik wird hochenergetisches Laserlicht in der entgegengesetzten Richtung zum eigentlichen Datensignal ausgesandt, wodurch ein Teil der Glasfaser, auf der das Datensignal übertragen wird, als Verstärker für eben dieses Signal arbeitet. Aus der passiven Faser wird ein aktives Medium.

Gedacht ist LamdaXtreme vor allem für den Einsatz in Glasfasernetzen großer Telekommunikationsunternehmen. Nach Angaben der Bell Labs könnten mit dem Produkt die Aufrüstungskosten um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Bei einer Übertragung der gleichen Datenmenge mit herkömmlicher Technik müsse man schließlich vier Lichtwellenkanäle bündeln und dafür entsprechend mehr Elektronik nutzen, verdeutlichten Sprecher der Bell Labs.

Getestet wird die 40-GBit/s-Kanalkapazität zunächst im Glasfasernetz der Deutschen Telekom. Vom kommenden Monat an soll in einem simulierten "internationalen Feldversuch" im Raum Nürnberg die Eignung für einen Regeleinsatz ausgelotet werden. (pmz)