Luxuriös in die Stratosphäre: Flüge über die Erdatmosphäre für 120.000 Euro

Auch aus Frankreich soll man bald zu luxuriösen Trips in die Stratosphäre starten können. Ein französisches Unternehmen will dafür 120.000 Euro pro Person.

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So sollen die Ballons aussehen.

(Bild: Zephalto)

Lesezeit: 3 Min.

Das französische Unternehmen Zephalto will mithilfe von riesigen Ballons ab 2025 luxuriöse Trips in die Stratosphäre anbieten. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Unternehmensgründer Vincent Farret d’Astiès. Pro Person sollen die insgesamt sechsstündigen Flüge 120.000 Euro kosten und in eine Höhe von 25 km führen.

Damit handelt sich nicht um Weltraumtourismus, aber in dieser Höhe habe man 98 Prozent der Erdatmosphäre unter sich, scheinbar dunklen Weltraum um sich und könne die Krümmung der Erde bewundern, meint Farret d’Astiès. Lediglich auf die Schwerelosigkeit von Weltraumflügen müsse man verzichten. Zephalto ist nicht das erste Unternehmen, das solche Flüge anbieten will, von der Konkurrenz will man sich demnach unter anderem durch den Komfort und die Qualität der zum Verzehr stehenden Speisen und Getränke abheben.

Wie Bloomberg zitiert, sollen pro Flug sechs Passagiere in den Kapseln Platz nehmen können, die an riesigen Helium- beziehungsweise Wasserstoffballons hängen. Außerdem werden zwei Piloten an Bord sein, heißt es demnach von Zephalto. Von einem Standort in Frankreich aus sollen die Kapseln dann anderthalb Stunden lang aufsteigen und dort drei Stunden lang durch die Höhe gleiten.

Die Aussicht gleiche jener, die bislang Astronauten und Astronautinnen vorbehalten war. Die Rückkehr zur Erdoberfläche soll dann noch einmal anderthalb Stunden dauern. Insgesamt plane Zephalto etwa 60 Flüge pro Jahr, das wären etwas mehr als einer pro Woche. Die Trips könnten ohne vorheriges Training in Angriff genommen werden und dürften dank der Ballons deutlich komfortabler sein, als etwa die minutenlangen Ausflüge an die Grenze des Weltraums, wie sie Blue Origin (mit Raketen) oder Virgin Galactic (mit einem Weltraumgleiter) anbieten. Wie groß der Markt dafür ist, ist unklar.

Die Idee, mithilfe von Stratosphärenballons Flüge in solche Höhen durchzuführen, dass das Erlebnis einem Trip ins All zumindest gleicht, ist dabei nicht neu. Erst vor ein paar Wochen hat ein japanisches Start-up angekündigt, noch in diesem Jahr damit beginnen zu wollen, Menschen an Heliumballons hängend in mehrere Dutzend Kilometer Höhe zu befördern. Erklärtes Ziel ist demnach, "Weltraumtourismus für jeden zugänglich zu machen". Das lässt sich angesichts eines Ausgangspreises von 180.000 US-Dollar pro Flug bezweifeln, selbst der anvisierte Preis von "einigen Zehntausend US-Dollar" ist sicher nicht "für jeden" bezahlbar. Während die dort zum Einsatz kommenden Kapsel außerdem nicht sehr komfortabel aussieht, hat das US-Unternehmen Space Perspective bereits 2020 Flüge angekündigt, die den von Zephalto geplanten deutlich ähnlicher sind. Laut Bloomberg soll es damit nun im kommenden Jahr losgehen.

(mho)