MP3.com wegen "viraler" Copyrightverletzung verklagt

Gegen den Internet-Musikdienstleister MP3.com wurde erneut Klage wegen Copyrightverletzung eingereicht. Die Firma soll an illegalen Tauschbörse mit Schuld sein.

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Von
  • Clemens Gleich

Gegen den Internet-Musikdienstleister MP3.com wurde erneut Klage wegen Copyrightverletzung eingereicht. Gegen den kürzlich von Vivendi aufgekauften Online-Dienst haben mehr als 50 Musiker und Verlage letzte Woche an einem New Yorker Gericht Klage eingereicht.

Die Kläger wollen Schadenersatz für "virale Copyright-Verletzungen" bei etwa 1000 Songs. Mit "viral" meinen sie, dass die Umwandlung in das MP3-Format, das die Firma bei jedem Lied vornimmt, eine Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung bei den immer noch nicht ausgerotteten Musiktauschbörsen im Netz ist. MP3.com beitet mit my.mp3.com einen Service an, bei dem sich Anwender die Songs einer CD, die sie besitzen, als MP3-Dateien für ihren eigenen Account bei MP3.com freischalten lassen können – ohne die MP3-Dateien selbst erstellen zu müssen. Dadurch habe sich MP3.com die Urheberrechtsverletzungen durch die Tauschbörsen befördert, so nun offensichtlich der Vorwurf der Künstler.

Als Entschädigung wollen sie entweder den tatsächlichen Schaden auf Basis der MP3.com-Umsätze ermitteln oder alternativ 25.000 US-Dollar pro Musikstück. Ein Analyst von Webnoize fand dann auch die passenden Worte für das Vorgehen der Kläger: "Sie sagen, dass jedes Mal, wenn die Leute Dienste wie Gnutella zum Herunterladen von Liedern nutzen, MP3.com dazu beigesteuert hat. Sie sind hinter der Firma her, weil Vivendi Universal tiefe Taschen hat."

Weder MP3.com noch der französische Publisher Vivendi hat Stellung zu den Vorwürfen bezogen. Die Internet-Firma hatte schon mehrmals Probleme mit dem Dienst MyMP3, bei dem sich registrierte Nutzer eine komprimierte Online-Plattensammlung zusammenstellen können. (cgl)