Aufgepresstes statt gestecktes RAM: MSI zeigt neues Z790-Mainboard

RAM-Riegel in CAMM2-Bauweise kommen nicht nur für Notebooks. MSI setzt beim Z790 Project Zero Plus auf die neue Speicherform.

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MSI Mainboard Z790 Project Zero Plus

MSIs Z790 Project Zero Plus gehört zu den Mainboards, die alle Anschlüsse an der Rückseite haben. Das erfordert ein passendes Gehäuse.

(Bild: MSI)

Lesezeit: 2 Min.

Mainboards für Desktop-PCs kommen künftig auch mit Compression Attached Memory Modules (CAMMs) als Alternative zu den bisherigen Unbuffered Dual Inline Memory Modules (UDIMMs). Die Riegel werden dann nicht mehr eingesteckt, sondern ähnlich wie bei Desktop-Prozessoren auf eine Federkontaktfläche gepresst. Mehrere Schrauben maximieren den Anpressdruck.

MSI hat mit dem Z790 Project Zero Plus über Twitter / X das erste Mainboard angekündigt, das Module nach der aktuellen Spezifikation CAMM2 mit DDR5-Bausteinen aufnimmt. Das hat bei Desktop-PCs Vor- und Nachteile.

Zuallererst ermöglicht CAMM2-Speicher höhere Datentransferraten, weil die störenden Kontaktstellen der RAM-Steckplätze wegfallen. Das dürfte insbesondere Übertakter freuen. Zudem ist mehr Platz für CPU-Luftkühler vorhanden, weil die Riegel auf dem Mainboard aufliegen.

In der Bauweise, für die sich MSI entschieden hat, sind CAMM2-Riegel auf 128 GByte limitiert. Ein einzelner Riegel ist mit 128 Bit angebunden. Wer sich für ein Modul mit weniger Speicherkapazität entscheidet, kann die Kapazität später nur durch ein komplett neues Modul vergrößern. Mehrere Riegel lassen sich nicht stapeln.

Bisher gibt es noch keine frei erhältlichen CAMM2-Module. MSI kooperiert allerdings mit dem Speicherhersteller Kingston, der zum Marktstart passendes RAM anbieten sollte.

Noch spannender könnten künftig LPCAMM2-Module mit LPDDR5X- oder LPDDR6-Bausteinen werden. Sie laufen mit deutlich höheren Taktfrequenzen, etwa LPDDR5X-8533, was insbesondere der integrierten Grafikeinheit eines Prozessors zugutekäme.

Bisher war LPDDR-Speicher kein Thema für Desktop-PCs, weil die Bausteine fest verlötet werden mussten für ihre hohe Geschwindigkeit. Mit LPCAMM2 sind sie jetzt erstmals modular. Zumindest die Speicher-Controller in AMDs Ryzen-8000G-Prozessoren können wegen ihrer Notebook-Abstammung bereits mit LPDDR-RAM umgehen.

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