Computex

MSI demonstriert Mainboard mit UEFI 2.3.1 Secure Boot

MSI sieht seine Mainboards mit der UEFI-Funktion Secure Boot und schnellem Start künftig gut gerüstet für die Logo-Bedingungen für Windows-8-PCs.

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UEFI-Startvorgang

(Bild: Intel)

Noch sind nach Wissensstand von heise online für Endkunden keine Systeme erhältlich, die UEFI 2.3.1 und die Funktion Secure Boot unterstützen. Diese fordert aber Microsoft als Voraussetzung dafür, dass künftige PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Windows 8 ein Windows-Logo tragen dürfen. Auf der Computex demonstriert nun MSI als einer der ersten Mainboard-Hersteller UEFI Secure Boot – ein Teil der UEFI-Spezifikation 2.3.1 – und schnelle POST-Zeiten der Firmware. MSI nennt bisher keinen Termin, wann Firmware-Updates für aktuelle Mainboards erscheinen sollen, die UEFI 2.3.1 nachrüsten.

Die BIOS- beziehungungsweise UEFI-Firmware-Hersteller AMI, Insyde Software und Phoenix stellen allesamt bereits UEFI-2.3.1-kompatible Entwicklungsplattformen bereit. Bisher werden allerdings noch kaum Rechner überhaupt mit aktiviertem UEFI-Bootmodus ausgeliefert; zu den wenigen Ausnahmen gehört der kompakte Gaming-PC Alienware X51 von Dell.

Microsoft verlangt, dass Windows-8-Systeme mit Logo im UEFI-Modus mit aktiviertem Secure Boot starten. Andererseits soll sich Secure Boot – außer bei Windows-RT-Tablets – aber abschalten lassen. Außerdem soll die Firmware den Power-On Self Test (POST) in zwei Sekunden durchlaufen, damit das Booten oder Aufwachen auf dem Suspend-to-RAM- oder Suspend-to-Disk-Modus möglichst schnell gelingt.

Die Windows Hardware Certification Requirements hatte Microsoft kürzlich leicht verändert, ohne aber wesentliche Neuerungen aufzunehmen. Im Vergleich zu den älteren Fassungen der Vorgaben für komplette Rechner (Systems) sowie deren Komponenten und Peripheriegeräte (Devices) wurden im Wesentlichen einzelne Punkte korrigiert, genauer gefasst oder in ein jeweils anderes Dokument verlagert. Außerdem hat Microsoft durchgängig die Bezeichung "Windows RT" für Windows on ARM eingeführt.

Unter den Systemherstellern herrscht bisher keine Einigkeit in Bezug auf das Boot-Verhalten von UEFI-Firmware. Die meisten Systeme werden standardmäßig im Nicht-UEFI-Modus ausgeliefert, laden also ein Compatibility Support Module (CSM), welches BIOS-Kompatibilität herstellt. Oft lässt sich im BIOS-Setup einstellen, ob das System versuchen soll, UEFI-kompatible Bootmedien im UEFI-Modus zu starten. Meistens fällt die Firmware dabei automatisch und ohne Hinweis in den BIOS-Startmodus zurück, falls der UEFI-Start misslingt – was die Fehlersuche sehr erschweren kann. Manche Firmware hingegen verlässt sich ausschließlich und unveränderlich auf eine Erkennungsautomatik, die nach EFI-Bootloadern sucht und UEFI-2.x-taugliche Medien stets im UEFI-Modus bootet. Einen dritten Weg schließlich beschreiten Systeme wie der Dell Alienware X51, der sich "hart" zwischen UEFI- und BIOS-Bootmodus umschalten lässt: Im UEFI-Modus kann er folglich nicht von herkömmlichen USB-Sticks, CDs oder DVDs starten, die ein BIOS voraussetzen. (ciw)