Mac OS X: Tiger auch als Server

Wie die Desktop-Version von Mac OS X 10.4 alias Tiger wird die Server-Variante ab 29. April im Handel sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Beier

Wie die Desktop-Version von Mac OS X 10.4 alias Tiger wird die Server-Variante ab 29. April in den Verkaufsregalen liegen. Dank 64-Bit-Adressierung können Anwendungen auf Rechnern mit PPC970-CPU (G5) über bis zu vier Terabyte Speicher gebieten -- zumindest theoretisch: Zur Zeit liefert Apple selbst seine XServe-Rechner mit nicht mehr als 16 GByte RAM aus. Neben den Unix-üblichen Dateirechten beherrscht Tiger auch Access Control Lists (ACLs), mit denen man etwa eine ganze Gruppe als Besitzer einer Datei bestimmen oder individuelle Rechte für einzelne Benutzer vereinbaren kann. Die ACLs sollen mit denen von Windows Server 2003 and Windows XP kompatibel sein.

Software-Updates wickelt der Tiger-Server zentral ab. Neue Software-Versionen lädt er nur einmal herunter. Erst wenn der Administrator sie freigegeben hat, tauchen sie im Software-Update-Kontrollfeld der Clients auf. Zum Tiger-Server gehört auch der neue iChat Server, der mit SSL/TSL-Verschlüsselung Chats abhörsicher machen soll. Der iChat Server arbeitet neben dem Apple-eigenen Client auch mit Jabber-Clients zusammen, die es für Windows, Linux und diverse PDAs gibt. Ein Weblog-Server gehört ebenfalls zur Ausstattung.

Speziell für Wissenschaftler ist das in die Server-Software integrierte Xgrid-Modul gedacht. Damit lassen sich Mac-Rechner leicht zu einem Rechen-Cluster verschmelzen, das gemeinsam an einer Problemstellung rechnet. Mac OS X Server 10.4 kann mehrere Ethernet-Schnittstellen quasi zu einer dicken Leitung zusammenfassen (Ethernet Link Aggregation). Per Network Interface Failover kann der Server ausfallende Schnittstellen durch andere ersetzen.

Inklusive einer Lizenz für 10 Clients kostet die Server-Variante des Betriebssystems 479 Euro, für 969 Euro dürfen beliebig viele Clients mit dem Server kommunizieren. Wer nach dem 11. April einen XServe-Rechner ohne Tiger-Server gekauft hat, zahlt für das Update nur knapp 18 Euro. Abonnenten des Apple-Maintenance-Programms erhalten den Tiger-Server als Teil ihres Servicevertrags. Voraussetzung ist ein Rechner mit G3-CPU mit integriertem Firewire, 256 MByte RAM und vier GByte freien Festplattenplatz. G3-Rechner ohne Firewire werden nicht unterstützt -- nicht etwa wegen des fehlenden Firewire-Anschlusses, sondern wegen der inkompatiblen Systemarchitektur. (adb)