Macrovision bietet DeCSS-Gegenmittel an

Der Kopierschutzspezialist Macrovision will mit der Software RipGuard DVD die "digitale Lücke" schließen.

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Der Kopierschutzspezialist Macrovision bietet nun eine Software an, die das Kopieren von DVDs mit Hilfe des Kopierschutz-Knacktools DeCSS verhindern soll. RipGuard, so der Name der Software, sei ein Content Protection System, mit dem DVDs bestückt werden können, ohne dass PCs, DVD-Player und -Rekorder zusätzliche Software benötigten. Zusammen mit der Analog Copy Protection Technology (ACP) schließe RipGuard DVD gleichzeitig die "analoge und digitale Lücke", durch die Inhalte von DVDs unerlaubt kopiert und beispielsweise ins Internet gelangen würden. RipGuard blockiere etwa 97 Prozent der gegenwärtig verwendeten Ripper-Software.

Der seinerzeit 19-jährige norwegische Gymnasiast Jon Lech Johansen und zwei anonyme Hacker hatten 1999 das Linux-Tool DeCSS entwickelt, das DVD-Videos entschlüsselt. DeCSS war später auch für Windows erhältlich und wurde auf diversen Wegen verbreitet, zum Beispiel indem der Quellcode auf T-Shirts gedruckt wurde. 2001 wurde in den USA dem Betreiber der Website 2600.com gerichtlich verboten, DeCSS auf seiner Website zum Download anzubieten oder Links zu anderen Sites zu setzen, die das Tool offerieren. Das oberste kalifornische Gericht sah die Einstweilige Verfügung gegen die Veröffentlichung von DeCSS als rechtmäßig an. Johansen selbst konnte sich vor einem norwegischen Gericht gegen die Filmindustrie durchsetzen. (anw)