Management-Buy-Out bei US-Wahlmaschinen-Hersteller Sequoia

Die venezolanische Gesellschaft Smartmatic trennt sich nach nur einem Jahr wieder von Sequoia Voting Systems. US-Abgeordnete hatten zuvor auf eine Untersuchung der Übernahme gedrängt.

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Von
  • Richard Sietmann

Aufgrund von politischem Druck trennt sich die venezolanische Wahlcomputer-Firma Smartmatic von dem erst im vergangenen Jahr erworbenen US-Wahlmaschinen-Hersteller Sequoia Voting Systems. Wie das Unternehmen jetzt öffentlich bekannt gab, hat es die Tochtergesellschaft für eine ungenannte Summe an eine von Sequoia-President und CEO Jack Blaine sowie dem Sequoia-Finanzchef Peter McManemy geführte Investorengruppe verkauft.

In Venezuela wird bereits flächendeckend elektronisch gewählt. Die Regierung unter Präsident Hugo Chavez hatte Smartmatic 2004 mit der Entwicklung und Lieferung von zunächst 20.000 Touchscreen-Geräten für insgesamt 91 Millionen US-Dollar beauftragt. Zur Abwicklung des Auftrags zog das Unternehmen die venezolanische Software-Firma Bitza hinzu, an der wiederum die Regierung in Caracas zu 28 Prozent beteiligt war. Die formal in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida ansässige Smartmatic war erst im Jahr 2000 von vier Venezolanern gegründet worden.

Im vergangenen Jahr erwarb die Firma das mehr als hundert Jahre alte Unternehmen Sequoia Voting Systems und verstärkte damit eine Debatte über ausländische Beteiligungen an Firmen, die als kritisch für die US-Infrastruktur angesehen werden – Wahlcomputer von Sequoia sind in 17 Bundesstaaten im Einsatz. Abgeordnete in Washington drängten daraufhin die Regierung, den Fall vor das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) zu bringen, das unter anderem auch bei dem Verkauf von IBMs PC-Sparte an die chinesische Lenovo eingeschaltet worden war. Der CFIUS-Untersuchung geht Smartmatic jetzt mit dem Verkauf aus dem Weg. (Richard Sietmann) / (pmz)