Marconi Society ehrt Gordon Moore für sein Lebenswerk

Der Intel-Gründer und Urheber des berühmten Mooreschen Gesetzes, Gordon Moore, wird für sein Lebenswerk mit dem Lifetime Achievement Award 2005 der Marconi Society geehrt. Der inzwischen 75-jährige Moore hatte vor 40 Jahren einen Artikel im Electronics Magazine veröffentlicht, in dem er erstmals die Prognose äußerte, dass sich die Transistorzahl pro Chip jährlich verdoppeln werde. Später korrigierte er die Vorhersage auf alle 24 Monate, was aber nicht verhinderte, dass seit Jahrzehnten eine ganze Branche nach den Leitlinien einer exponentiellen Entwicklung in der Halbleitertechnologie arbeitet.

Moore, der sich gemeinsam mit seiner Frau heute vor allem der gemeinnützigen Gordon and Betty Moore Foundation widmet, die Umweltschutz-, Forschungs- und Bildungsprojekte unterstützt, glaubt inzwischen allerdings, dass es nur noch wenige Jahre dauert, bis die von ihm postulierte Regel obsolet sein wird. Was dann kommt, "hängt von der Kreativität der heutigen Ingenieure ab", sagt Moore.

Er selbst habe sich in den vergangenen Jahrzehnten schon öfter mit Prognosen geirrt. "Früher dachte ich, bei Dimensionen von einem Mikron sei Schluss. Später hielt ich 0,25 Mikron für die Grenze, doch wir stoßen immer weiter vor." Heute werden Halbleiter belichtet, deren Strukturen feiner sind als die Wellenlänge des dazu verwendeten Lichts. Damit sei bereits so etwas wie ein physikalisches Gesetz gebrochen, meinte Moore.

Die Marconi Society der Columbia University in New York, für deren Name der italienische Pionier der drahtlosen Telekommunikation und Nobelpreisträger Guglielmo Marconi Pate stand, habe Moore wegen "seines innovativen Beitrags für die Technologie, die unser tägliches Leben bestimmt", ausgewählt, sagte John Jay Iselin. Der Präsident der Marconi Society wies außerdem auf Moores "unternehmerischen Geist und Gemeinsinn" hin, die zur Entstehung und dem Erfolg Intels beigetragen hätten. (pmz)