Marktanteile Server-Prozessoren: AMD-CPUs mehr als verdoppelt, ARM wächst

AMD hat den Umsatz mit Epyc-Prozessoren innerhalb eines Jahres um 112 Prozent gesteigert. Amazon setzt auf die eigenen Graviton-CPUs mit ARM-Kernen.

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(Bild: c't)

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Der weltweite Server-Markt wächst, während Intel Marktanteile verliert. Das ergeben Schätzungen verschiedener Marktbeobachter. Die International Data Corporation (IDC) schätzt den Umsatz von Server-Prozessoren im dritten Quartal 2020 auf 22,6 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 18,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 2,2 Prozent.

Server mit x86-Prozessoren von Intel (vorwiegend Xeon) und AMD (Epyc) machten mit 21 Milliarden US-Dollar rund 93 Prozent des Marktes aus. Der kleine "Non-x86"-Rest entfällt überwiegend auf IBM-Systeme mit Power-Prozessoren und die teuren Z-Mainframes. Doch ARM-Server machen sich langsam bemerkbar.

IDC zufolge hat AMD den Umsatz mit den eigenen Epyc-Prozessoren innerhalb eines Jahres um 112,4 Prozent gesteigert. Das passt zu AMDs vergangenem Quartalsbericht, laut dem die Sparte Enterprise, Embedded und Semi-Custom ihren Umsatz auf mehr als 1,13 Milliarden US-Dollar verdoppelt hat – darin sind auch die Konsolenprozessoren für die Playstation 5 und Xbox Series X sowie Instinct-GPU-Beschleuniger enthalten.

Aktuelle Zahlen zur Marktaufteilung zwischen AMD, Intel und anderen Chipherstellern nennt IDC nicht. Mercury Research gab im November an, dass AMDs Anteil im reinen Server-Vergleich Epyc vs. Intel Xeon SP zuletzt bei 12,1 Prozent lag – mit starker Tendenz nach oben.

Außer AMDs Epyc beginnen auch ARM-Serverprozessoren, an Intels Marktanteilen zu knabbern. IDC schätzt, dass der Umsatz von ARM-Prozessoren innerhalb eines Jahres um mehr als 430 Prozent zulegte, allerdings ausgehend von einer kleinen Basis im Jahr 2019.

Insbesondere Amazon treibt im Cloud-Geschäft AWS den Einsatz der selbst entwickelten ARM-Prozessoren Graviton und Graviton2 voran, weil die darauf laufenden EC2-Instanzen schlichtweg billiger sind als vergleichbare x86-Instanzen. So plant etwa der Fotodienst Flickr laut einem Tweet seines CEO Don MacAskill, sämtliche Cloud-Dienste, die keine GPU-Instanzen benötigen, auf Graviton-Maschinen zu legen.

Eine Analyse des Finanzberaters Jefferies ergab, dass im August 2020 schon rund ein Zehntel aller AWS-Instanzen auf Gravitons liefen. AMDs Anteil war demnach bei Amazon mit 20 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich hoch: Unter den vier großen Cloud-Betreibern Alibaba, Amazon, Google und Microsoft hatte der Chiphersteller einen durchschnittlichen Marktanteil von 10,8 Prozent. Intel kam auf "nur noch" 84,3 Prozent.

(mma)