Marktforscher: Apple verkauft je iPod 20 iTunes-Songs

Forrester-Marktforscher Josh Bernoff hat Kredit- und Debitkartentransaktionen analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass der iPod keine Maschine ist, die der Musikindustrie laufend Umsätze generiert. Im Jahr 2006 sollen die Umsätze zurückgegangen sein.

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Die Marktforscher von Forrester Research haben durch die Analyse von 2700 Kredit- und Debitkartentransaktionen über zwei Jahre herausgefunden, dass Apple je verkauftem iPod über seinen iTunes Store 20 Songs verkauft. Forrester-Marktforscher Josh Bernoff, der die Studie angefertigt hat, sieht laut Globeandmail.com in seinen Zahlen ein Indiz dafür, dass der iPod nicht unbedingt eine Maschine sei, die der Musikindustrie laufend Umsätze generiert. "Die Leute kaufen eine bestimmte Menge Musik und dann hören sie damit auf", wird Bernoff zitiert.

Apple selbst weist die Verkäufe des Online-Musik- und Videoladens nicht gesondert aus, daher sind die Marktforscher auf derartige Analyseumwege angewiesen. In diesem Fall hat Forrester errechnet, dass in den vergangenen zwölf Monaten 3,2 Prozent der US-Haushalte mit Internetanschluss bei iTunes eingekauft haben. Durchschnittlich haben sie dabei insgesamt 35 US-Dollar ausgegeben, mehr als die Hälfte insgesamt weniger als 17 US-Dollar. Bernoff zieht zum Vergleich heran, dass Internetnutzer in einem Vierteljahr durchschnittlich 1,7 CDs über das Internet kaufen.

Bernoff hat weiter festgestellt, dass der iTunes Store zwischen April 2004 und Januar 2006 um das Siebenfache gewachsen ist. Seitdem habe aber die Anzahl der Transaktionen um 58 Prozent abgenommen und der monatliche Umsatz um 65 Prozent. Von dem Schwund ist aber nicht allein Apple betroffen. Jüngst hatte Nielsen SoundScan errechnet, dass im ersten Quartal dieses Jahres in den USA noch 144 Millionen Titel per Download gekauft wurden, im zweiten und dritten Quartal nur noch 137 Millionen. Vor diesem Hintergrund gedeihen in US-Medienberichten Spekulationen, die Musikindustrie suche nach neuen Vermarktungsmöglichkeiten, beispielsweise durch den Verkauf DRM-freier Songs. (anw)