Marssonde Insight: NASA beendet Mission nach zwei erfolglosen Kontaktversuchen

Über vier Jahre hat Insight auf dem Mars durchgehalten und seismische Daten gesammelt. Das Missionsende kam jetzt abrupt, obwohl es erwartet worden war.

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Ein Selfie von Insight aus dem Frühjahr

(Bild: NASA)

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Die Marsmission Insight der NASA ist beendet. Das erklärte die US-Weltraumagentur, nachdem zwei aufeinanderfolgende Versuche der Kontaktaufnahme gescheitert sind. Man habe sich vorher darauf geeinigt, die Mission für beendet zu erklären, wenn dieser Fall eintritt. Zwar werde man für den Fall der Fälle noch weiter auf ein mögliches Signal des Landers warten, aber dass das noch kommt, gelte als unwahrscheinlich. Die letzte erfolgreiche Kommunikation mit der Sonde erfolgte demnach am 15. Dezember.

Auf den Sonnenkollektoren der Sonde hat sich zu viel Staub gesammelt, weswegen die Sonde zuletzt nicht mehr sehr viel Strom zur Verfügung hatte. Zuletzt hatte es so aber ausgesehen, als könnte die Sonde zumindest noch eine Weile durchhalten, der Abbruch der Kommunikation erfolgte dann etwas abrupt. Die genaue Ursache ist unbekannt und wird sich jetzt wohl auch nicht mehr ermitteln lassen.

Der NASA-Wissenschaftschef Thomas Zurbuchen äußerte jetzt, das Abschiednehmen von einer Sonde sei immer traurig. Aber die in der Mission erhobenen Daten seien auch ein Grund zum Feiern. Allein die gesammelten seismischen Daten hätten uns viel über den Mars, aber auch die Erde gelehrt. Gleichzeitig erinnern die Verantwortlichen daran, dass nicht alles auf der Mission geklappt hat: Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gelieferte Bohrinstrument HP³ war einfach nicht in den unerwartet harten Boden gekommen, nach zwei Jahren hat das Forschungsteam Anfang 2021 aufgegeben.

Insight war Ende November 2018 auf dem Mars gelandet. Mit einem empfindlichen Seismometer hat die Sonde seitdem Wellen gemessen, die durch Beben unter der Oberfläche entstehen. Vor allem aus deren Echos kann damit auf die Strukturen geschlossen werden, an denen diese reflektiert wurden. Anders als auf der Erde werden Marsbeben nicht durch Prozesse der Plattentektonik ausgelöst, denn die gibt es auf dem Roten Planeten nicht. Stattdessen entstehen die Beben in der Kruste des "One-Plate-Planets" durch Belastungen des Gesteins, ausgelöst durch das langsame Schrumpfen des abkühlenden Planeten. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Insight noch im Mai ein ganz besonders starkes Marsbeben beobachtet hat.

(mho)