Matternet testet weltweit längste urbane Drohnenlieferstrecke über Zürich

Drohnen beschleunigen innerstädtische Lieferungen zwischen Krankenhäusern und Laboren. In Zürich dauert dies nun nur wenige Minuten und ist ökologischer.

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Eine Matternet M2-Drohne fliegt über Zürich.

(Bild: Business Wire)

Lesezeit: 2 Min.

Der im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien in Mountain View ansässige Drohnenhersteller Matternet hat eine 5 km langen Lieferstrecke für Drohnen über Zürich in der Schweiz im Testbetrieb eingerichtet. Nach Angaben des Unternehmens handele es sich damit um die weltweit längste Lieferroute für Drohnen über einer Großstadt.

Die Route verbindet die Spitäler Triemli und Waid miteinander, zwischen denen Drohnen des Typs Matternet M2 biologische Proben und diagnostische Tests transportieren. Die Flugdauer beträgt zwischen den beiden Spitälern, die zum städtischen Zentralspital der Stadt Zürich gehören, etwa sieben Minuten. Die Flüge erfolgen autonom Beyond Visual Line of Sight (BVLOS). Die Flugüberwachung und ein möglicherweise nötiger Eingriff in die Steuerung erfolgen aus der Ferne aus einem Mission Control Center in Zürich.

Die Lieferzeit zwischen den beiden Krankenhäusern reduziert sich im Vergleich zu bodengestützten Transporten drastisch, weil sich so keine Fahrzeuge durch den Stadtverkehr quälen müssen. Dadurch reduziere sich auch der CO₂-Fußabdruck, denn die Quadcopter werden elektrisch betrieben.

Zugleich können mit den Drohnen Transporte besser bei Bedarf durchgeführt werden, statt Einzelfahrten durch Kuriere. Hinzu kommt, dass manche Transporte bisher gebündelt mit größeren Transportfahrzeugen einmal täglich durchgeführt wurden. Proben kämen dann gebündelt an und führten zu einer höheren Belastung beim bearbeitenden Laborpersonal. Nun können die Proben über den Tag verteilt angeliefert werden, schreibt Matternet, was zu einer Entlastung führe.

"Diese neue Strecke in Zürich – aufbauend auf der Grundlage von fünf Jahren erfolgreicher Tätigkeit in der Schweiz – wird uns helfen, Erkenntnisse über die Entwicklung eines stadtweiten medizinischen Netzwerks zu gewinnen, das als Vorlage für ähnliche Netzwerke in Europa, den USA und darüber hinaus dienen kann", sagt Andreas Raptopoulos, Gründer und CEO von Matternet.

In den USA habe Matternet 2022 für seine aktuelle M2-Drohne die Typenzertifizierung und Herstellungsbescheinigung von der US-Bundesluftfahrtbehörde Federal Aviation Administration erhalten. In den USA ist Matternet bereits 2019 eine Kooperation mit dem Transportdienstleister UPS eingegangen, um medizinische Proben mit Drohnen zwischen Krankenhäusern und Laboren zu transportieren.

(olb)