Medien gehen im Sportwetten-Streit in die Offensive

Fernsehsender und Internetunternehmen, die von einem Verbot privater Sportwettenanbieter erhebliche Einnahmeverluste befürchten, machen sich für eine regulierte Öffnung des Marktes stark.

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Von
  • dpa

Im Streit um die Zulässigkeit von privaten Sportwetten ist jetzt eine Gruppe von Medien in die Offensive gegangen. Der "Arbeitskreis Wetten" will gemeinsam mit dem Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) ein Konzessionsmodell für Sportwetten entwickeln. Eine entsprechende Studie solle noch vor der Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober fertiggestellt werden, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Im "Arbeitskreis Sportwetten" haben sich das Internetportal Bild.T-Online, der Sportsender DSF, der TV-Konzern ProSiebenSat.1, der Bezahlsender Premiere und RTL zusammengeschlossen.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts gehen die Bundesländer derzeit gegen private Anbieter von Sportwetten vor und schützen so ihr staatliches Monopol. Sendern wie dem DSF drohen empfindliche Werbeeinbußen, wenn private Anbieter nicht mehr werben dürfen. Daher wollen die Medien nun ein eigenes Konzept für eine Öffnung des Marktes für Sportwetten vorlegen. "Im Fokus stehen insbesondere die Suchtprävention sowie die Durchsetzung des Kinder- und Jugendschutzes", hieß es. Dabei werde auch Augenmerk gelegt auf die Steuerinteressen der Bundesländer. "Wir stehen zur Verfügung, um aktiv an der Gestaltung eines geöffneten, regulierten Marktes für Sportwetten, etwa im Rahmen eines Round Table, mitzuwirken", sagte VPRT-Präsident Jürgen Doetz. (dpa) / (vbr)