Mehr Kunden: United Internet und 1&1 Drillisch legen bei Umsatz und Gewinn zu

Mehr zahlende Kunden und ein Sondereffekt bescheren United Internet ein ordentliches erstes Quartal. Auch ohne Sondereffekt sieht es für den Konzern gut aus.

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(Bild: United Internet)

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Der Telekommunikationskonzern United Internet und die dazugehörige Mobilfunktochter 1&1 Drillisch sind in das neue Geschäftsjahr 2021 erfolgreich gestartet. Wie United Internet am Dienstag bekannt gab, habe man im ersten Quartal deutlich mehr neue Kundenverträge abschließen können. An der bisherigen Prognose für 2021 hält United Internet fest.

Beim Umsatz legte United Internet konzernweit im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent auf nunmehr gut 1,39 Milliarden Euro zu, geht aus den veröffentlichten Geschäftszahlen der ersten drei Monate hervor. Im Vergleichsquartal des letzten Jahres lag der Umsatz bei etwas mehr 1,32 Milliarden Euro. Auch beim Gewinn konnte United Internet zulegen.

Dabei kam dem Konzern ein Sondereffekt zugute. Nach Prüfung durch die EU-Kommission wurde die Preiserhöhung von Telefónica Deutschland für die Nutzung ihres Netzes durch Drillisch gekippt. Telefónica hatte nachbessern müssen und Mitte Februar 2021 ein neues Angebot vorgelegt, das bessere Vorleistungspreise für nationales Roaming vorsieht und von United Internet angenommen wurde. Durch die rückwirkend ab 1. Juli 2020 geltenden Bedingungen, fließt dieser Effekt in Höhe von 34,4 Millionen Euro nun in die Bilanz ein. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fällt mit 346,5 Millionen Euro entsprechend positiv aus. Das EBIT liegt bei 230,6 Millionen Euro.

Ohne den Sondereffekt wäre das EBITDA um etwa 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal angestiegen, das EBIT um 6,5 Prozent. Die Zahlen enthalten dabei auch 7,2 Millionen Euro an Aufwendungen für den Aufbau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes. Ebenfalls einberechnet sind die Kosten für die Marke IONOS. Hier hat United Internet rund 10,1 Millionen Euro aufgewendet, um eine Produkt- und Vertriebsoffensive im Cloud-Geschäft zu starten und die Internationalisierung voranzutreiben.

Insgesamt profitierte United Internet von der zunehmenden Anzahl neuer Kundenverträge. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal rund 280.000 kostenpflichtige Neuverträge. 140.000 Verträge davon seien dem Bereich Consumer Access zuzuordnen, 110.100 dem Bereich Business Applications. 30.000 dieser Verträge fallen Consumer Applications zu, wobei hier noch 150.000 werbefinanzierte Free-Accounts hinzugekommen sind. Insgesamt habe United Internet nun 25,93 Millionen Vertragskunden, ein Plus von 0,28 Prozent.

Mit diesem positiven Ergebnis, das Analysten im Vorfeld so nicht erwartet hätten, bestätigt United Internet ihre Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2021. Der Umsatz soll demnach auf etwa 5,5 Milliarden Euro steigen, das Jahres-EBITDA, ohne den Sondereffekt von 34,4 Millionen Euro, auf rund 1,22 Milliarden Euro.

An der Börse mochten die positiven Zahlen zunächst nicht so recht einschlagen. Am Dienstagvormittag sank der Aktienkurs sogar um 2,04 Prozent auf 34,55 Euro pro Wertpapier.

(olb)