Menschen können künstlichen Zusatzarm nach einer Stunde Training benutzen

In manchen Situationen könnte man einen dritten künstlichen Arm gut gebrauchen. Das ließe sich einfach erlernen, sagen Forscher.

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(Bild: Ekaterina Ivanova / QMUL)

Lesezeit: 2 Min.

Wissenschaftler der Queen Mary University of London, des Imperial College London und der University of Melbourne haben in einer Studie herausgefunden, dass es Menschen möglich ist, einen dritten, zusätzlichen Roboterarm mit lediglich einer Stunde Training benutzen zu können. Viele Aufgaben lassen sich dadurch effizienter durchführen, konstatieren die Forscher.

In der Studie "Can Training Make Three Arms Better Than Two Heads for Trimanual Coordination?", die im IEEE Open Journal of Engineering in Medicine and Biology veröffentlicht wurde, untersuchten die Forschenden das Potenzial von weiteren, künstlichen Armen für Menschen. Herausfinden wollten die Wissenschaftler, inwieweit diese Roboterarme dabei helfen können, Aufgaben zu erledigen, die mehr als zwei Hände erfordern.

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"Viele Aufgaben des täglichen Lebens, wie das Öffnen einer Tür oder das Tragen eines großen Pakets, erfordern mehr als zwei Hände", so Dr. Ekaterina Ivanova von der Queen Mary University of London und Hauptautorin der Studie. "Überzählige Roboterarme wurden vorgeschlagen, um Menschen diese Aufgaben zu erleichtern, aber bis jetzt war nicht klar, wie einfach sie zu benutzen sind", umreißt die Wissenschaftlerin den Forschungsansatz.

Für die Studie wurden 24 Probandinnen und Probanden gebeten, verschiedene Aufgaben in Zusammenarbeit mit einem Roboterarm zu erledigen. Die Teilnehmer erhielten entweder eine einstündige Schulung im Umgang mit dem zusätzlichen künstlichen Arm oder sie arbeiteten stattdessen mit einem Partner zusammen.

Als Ergebnis der Forschung kam heraus, dass es keinen Unterschied gab, zwischen den Studienteilnehmern, die den Roboterarm nutzten und denen, die mit einem Partner zusammenarbeiteten. Die Forscher schließen daraus, dass zusätzliche Roboterarme eine Alternative zur Arbeit mit einem Partner darstellen können. Eine effektive Nutzung des künstlichen Arms könne "in relativ kurzer Zeit" erlernt werden, fassen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse zusammen.

"Unsere Ergebnisse sind vielversprechend für die Entwicklung von überzähligen Roboterarmen", sagt Ivanova. "Sie deuten darauf hin, dass diese Arme eingesetzt werden könnten, um Menschen bei einer Vielzahl von Aufgaben zu helfen, etwa in der Chirurgie, bei Industriearbeiten oder in der Rehabilitation."

(olb)