Meta schließt Augmented-Reality-Plattform Spark für Drittanbieter

Von Drittanbietern bereitgestellte Filter und AR-Effekte etwa für Facebook und Instagram werden ab 2025 nicht mehr verwendbar sein: Entwickler protestieren.

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Blitze umschwirren eine Person

AR-Effekt "Spikey" von Beth Wickerson

(Bild: Meta)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Meta Platforms hat angekündigt, die eigene AR-Plattform namens "Spark" für Tools und Inhalte von Drittanbietern am 14. Januar 2025 zu schließen. Damit werden von externen Entwicklern bereitgestellte Filter und Augmented-Reality-Effekte, die etwa für Facebook und Instagram genutzt werden können, ab dem nächsten Jahr nicht mehr verfügbar sein. Die Reaktion der Entwickler und Spark-Nutzer ist heftig. Einige beklagen, sie würden in nur wenigen Monaten ihrer Einkommensgrundlage beraubt.

Spark AR ist ein 2017 eingeführtes Software-Development-Kit (SDK) von Meta Platforms, das es den Entwicklern von Augmented-Reality-Effekten ermöglicht, etwa Gesichtsfilter für den Instagram-Feed zu erstellen und zu verbreiten. Das ist keine kleine Szene, wie sich bei Betrachtung der Krux um beliebte Filter für das "Instagram-Gesicht" gezeigt hat. Doch damit wird bald Schluss sein.

Allerdings verzichtet Meta nicht komplett auf Augmented Reality (AR) und entsprechende Filter, lediglich auf die von externen Entwicklern. Denn AR-Effekte von Meta selbst werden weiterhin verfügbar sein innerhalb der Apps des Konzerns, wie Meta schreibt. Meta bedanke sich bei der Entwickler-Community, Unternehmen und allen Akteuren, die Teil der Reise mit Spark waren, heißt es weiter. Mittlerweile würde AR Hunderte Millionen Nutzer der Meta-Plattformen erreichen.

Neben den Filtern und AR-Effekten für die Bildgestaltung auf Facebook oder Instagram hat Meta diese Funktionen 2021 auch auf Videotelefonie innerhalb des Messengers, Instagram und die mittlerweile eingestellten Smart Displays der Portal-Reihe ausgeweitet. Zu diesem Zeitpunkt hätten laut Meta mehr als 600.000 Entwickler aus über 190 Ländern AR-Effekte mit diesen Tools gebaut, berichtet Techcrunch.

Trotzdem will Meta künftig auf Drittanbieter und deren AR-Effekte sowie Filter verzichten. Der Facebook-Konzern begründet die Einstellung von Spark für Drittanbieter mit "Bemühungen, die Produkte zu priorisieren, von denen wir glauben, dass sie den zukünftigen Bedürfnissen unserer Verbraucher und Geschäftskunden gleichermaßen am besten gerecht werden." Möglicherweise gibt es weitere Informationen auf der für den 25. September 2024 geplanten Veranstaltung Meta Connect.

Der Protest der Entwickler innerhalb der "Meta Spark Community", einer öffentlichen Facebook-Gruppe mit fast 142.000 Mitgliedern, ist groß. Einige verlangen eine eingehende Begründung für den Ausschluss von Drittanbietern, andere suchen nach alternativen Plattformen für die AR-Entwicklung. Hier wird etwa "Lens Studio" empfohlen, die AR-Plattform für Snapchat. Zudem wurde eine Petition ins Leben gerufen, um Meta zum Einlenken zu bewegen und Spark für Drittanbieter fortzusetzen.

Meta wird aber nicht nur Spark für Drittanbieter einstellen, sondern gleichzeitig auch die Meta Spark Community auf Facebook archivieren. Ab 14. Januar 2025 ist diese Facebook-Gruppe nur noch lesbar, aber es können keine neuen Beiträge und Kommentare mehr gepostet werden.

(fds)