Meta übernimmt Berliner Start-Up Lofelt – das stoppt alle Projekte

Meta will das Metaverse vorantreiben und kauft entsprechend Unternehmen – darunter ein Berliner Start-up, das daraufhin geschlossen wurde.

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(Bild: PopTika/Shutterstock.com)

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Lofelt ist ein Berliner Start-up im Bereich Haptik, dazu gehören etwa Vibrationstechniken und Mechanismen. Bereits im Juli kündigte das Unternehmen an, alle Geschäfte ruhen zu lassen und dafür einen Teil der Software auf Github zur Verfügung zu stellen. Nun ist bekannt geworden, warum alles geschlossen wurde: Meta hat Lofelt übernommen. Zu den genauen Übernahmebedingungen und Kosten ist nichts bekannt.

"Wir freuen uns, dass sich Mitglieder des Lofelt-Teams Meta angeschlossen haben", zitiert das Wall Street Journal einen Meta-Sprecher. Einen Kommentar von Lofelt dazu gibt es bisher nicht. Auf der Webseite heißt es aber, man freue sich auf neue Abenteuer, deshalb legt man die Entwicklung aller Produkte nieder. Wer Projekte in Arbeit hat, solle ausreichend Zeit haben, diese zu beenden oder zu exportieren. Danach ist Feierabend, Abonnements werden zurückabgewickelt.

Spannend daran ist auch, dass erst vor Kurzem die US-Handelsaufsicht, Federal Trade Commission (FTC), gegen die Übernahme des Virtual-Reality-Spezialisten Within durch Meta vor Gericht zog. Die FTC begründete, Meta versuche, seine finanzielle Macht zu nutzen, um den Bereich Virtual Reality zu dominieren. Metas Marktposition behindere den Wettbewerb. Within steht hinter einer VR-Fitness-App mit dem Namen Supernatural. Meta versuche, durch den Aufkauf diesen Markt zu besetzen, statt mit einem eigenen Angebot zu konkurrieren. Ein Vorgehen, das Meta beziehungsweise früher Facebook schon mehrfach vorgeworfen wurde. Damals konterte Meta, die FTC-Klage stütze sich auch "Ideologie und Spekulation". Es sei eine erschreckende Botschaft an diejenigen, die innovativ die Branche voran treiben wollen.

Laut des Wall Street Journals ist Meta bereits seit Juni Lofelts alleiniger Anteilseigner. In einer vergangenen Finanzierungsrunde habe das Start-up etwa 10 Millionen Euro bekommen, 25 Mitarbeiter umfasst das Team. Wie viele davon nun weiterhin für Meta arbeiten, ist auch unklar.

Lofelt hatte Armbänder im Portfolio, die Bässe am Handgelenk spürbar machen. Razer bietet vibrierendes Gaming-Zubehör wie Maus und Tastatur, die vibrieren – auch hier steckt Technik von Lofelt drin. Zuletzt gab es auch eine Zusammenarbeit mit Qualcomm. Die wiederum haben auf der IFA angekündigt, enger mit Meta arbeiten zu wollen. "Durch die Partnerschaft mit Meta bringen wir zwei der führenden Unternehmen des Metaverse zusammen, um in den nächsten Jahren die Zukunft des Computing für Milliarden von Menschen zu gestalten", erklärte CEO Christiano Amon.

(emw)