Nächste Generation von Intel-CPUs bekommt KI-Einheit
Die aus Chiplets zusammengesetzte nächste Generation von Intel-CPUs bringt einen dedizierten Funktionsblock für KI mit.
- Florian MĂĽssig
Der Prozessorhersteller Intel trommelt seit geraumer Zeit für die noch 2023 anstehende nächste Generation Prozessoren. Zur Computex hat Intel nun das nächste Informationshäppchen in die Welt entlassen: Meteor Lake bringt einen VPU getauften Funktionsblock mit, der den Prozessor bei KI-Aufgaben entlasten soll.
Die VPU sitzt im zentralen SoC-Chiplet und ist damit Teil aller Meteor-Lake-Prozessoren, also unabhängig von der Anzahl der CPU- oder GPU-Kerne. Das kann durchaus als Spitze gegen AMD verstanden werden, denn dort gibt es in der Ryzen-7040-Baureihe ebenfalls einen KI-Beschleuniger – aber eben nur bei zwei höheren Ausbaustufen. Ein weiterer Unterschied: Während bei AMD die KI-Einheit von der FPGA-Tochter Xilinx stammt, hat Intel nicht analog dazu auf Know-how von Altera, sondern von Movidius zurückgegriffen. Diese Tochter war bislang hauptsächlich für Automotive-Chips zum autonomen Fahren bekannt.
Intel stellt sein VPU nicht in Konkurrenz zu CPU oder GPU, sondern sieht je nach Anwendungsfall eine der drei als Optimalfall an. CPUs könnten am besten singulär nötige KI-Modelle mit wenig Latenz bearbeiten, während die GPU performancebedürftige parallelisierte Modelle mit hohem Durchsatz gut beackern kann. Die VPU agiert dazwischen und soll eher den CPU-Kernen Hintergrundaufgaben abnehmen – also beispielsweise bei Videokonferenzen Hintergrundgeräusche ausfiltern und den Hintergrund weichzeichnen. Die VPU ähnelt damit konzeptionell Funktionseinheiten wie QuickSync, die Encoding und Decoding von Videostreams ohne CPU-Last ermöglicht.
Ähnlich wie QuickSync musst die VPU gezielt von Software angesprochen werden, damit sie die CPU entlastet. Dazu gehört unter anderem die Effektsammlung Studio Effects, die Microsoft in Windows 11 integriert. (mue)