Metro mit RFID-Einsatz zufrieden [Update]

Erfolgreiche Einsparungen beim Handling von Kleidungsstücken werden als Indiz dafür gewertet, dass in die Kleidung eingewebte RFID-Tags wohl die ersten Waren sein werden, bei denen der Endkunde mit RFID-Tags konfrontiert wird.

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Von
  • Detlef Borchers

Als "Schulterschluss im Handel" feierte die deutsche Metro-Gruppe den gemeinsamen Auftritt mit der britischen Tesco und der amerikanischen Wal-Mart auf der Einzelhandelsmesse in New York. Die drei Konzerne warben dort für eine branchenweite Einführung der elektronischen Funketiketten.

Auch wenn Metro gemäß einer Mitteilung der AIM (Association for Automatic Identification and Mobility) die Einführung der RFID-Technik nur mit erheblichem Aufwand erfolgreich gestalten konnte, so zeigen sich bereits erste Erfolge. So sollen mit RFID-Tags ausgestattete Paletten pro LKW-Ladung 15 bis 20 Minuten schneller in die Lager sortiert werden. Bei der Sortierung von hängenden Kleidungsstücken sollen sogar 4000 bis 8000 Kleidungsstücke pro Stunde abgefertigt werden können. Bisher ist dies eine manuelle Tätigkeit, bei der gute Arbeiterinnen auf 150 Kleidungsstücke in der Stunde kommen. Diese Einsparungen werden als Indiz dafür gewertet, dass in die Kleidung eingewebte RFID-Tags wohl die ersten Waren sein werden, bei denen der Endkunde mit RFID-Tags konfrontiert wird. Auch die herkömmlichen Diebstahlssicherungen in Bekleidungsgeschäften sind zwar RFID-Tags, werden jedoch beim Verkauf abgelöst. Metro setzt die RFID-Etiketten allerdings ebenfalls wie solche Diebstahlsicherungen ein und will sie nicht in die Kleidung einnähen.

In nächster Zukunft wollen Metro, Tesco und Wal-Mart aber vor allem den RFID-Einsatz auf Paletten- und Gebindeebene forcieren. Ihre Anstrengungen werden nach einem Artikel der Computerworld mit Interesse verfolgt, doch nicht kopiert. Zu den Firmen, die den Einsatz von RFID-Tags zwar getestet haben, jedoch die teure Technik vorerst nicht einsetzen wollen, zählen Gap und Circuit City. Auch die britische Tesco ist für einen gemäßigten Einsatz der Technik. Selbst bei Wal-Mart hat es zur Umstellung der RFID-Auszeichnung auf Palettenebene Anfang Januar Probleme mit der Lesefähigkeit der Etiketten gegeben, die dazu führten, dass die Lieferanten mehrere Tags auf jeder Palette anbringen mussten. (Detlef Borchers) / (jk)