Microsoft Activision: EU-Kommission gibt Rekordübernahme vorerst nicht frei
Die Europäische Kommission will sich die 69 Milliarden US-Dollar teure Activision-Übernahme offenbar genauer ansehen. Microsoft ließ eine Frist verstreichen.
Microsoft bekommt von den EU-Behörden offenbar keine schnelle Freigabe für die geplante Übernahme des Spiele-Publishers Activision Blizzard. Laut Politico-Informationen ließ Microsoft eine Frist für Verpflichtungszusagen verstreichen. Die Europäische Kommission forderte diese, um die Übernahme in einem sogenannten Vorprüfverfahren (Phase-1-Prüfung) durchzuwinken.
Politico bezieht sich auf Quellen aus dem Verfahren. Demnach ging es der EU-Kommission unter anderem um verpflichtende Zusagen zur beliebten Ego-Shooter-Spielereihe "Call of Duty", deren Rechte Activision Blizzard hält. Die Playstation- und PC-Plattformen dürften nach einer Übernahme nicht benachteiligt werden, etwa durch (zeit-)exklusive Veröffentlichungen oder Zusatzinhalte auf der Xbox Series X/S.
Halbgare PR-Zusagen
In einer Stellungnahme versicherte ein Microsoft-Sprecher lediglich, dass "Call of Duty"-Spiele weiterhin am selben Tag auf den Playstation- und Xbox-Konsolen erscheinen sollen. Zudem heißt es, dass das Unternehmen "weiterhin mit der Europäischen Kommission an den nächsten Schritten arbeitet und alle berechtigten Bedenken des Marktes ausräumt".
Die EU-Kommission hat nun bis zum 08. November 2022 Zeit, um ein eingehendes Prüfverfahren (Phase-2-Prüfung) anzukündigen, sofern in der ersten Phase tatsächlich keine Zustimmung stattgefunden hat.
Großbritannien kündigte ebenfalls schon eine Phase-2-Prüfung der Activision-Übernahme an. Die Kartellbehörden aus den USA, Australien, Neuseeland, Japan und Südkorea müssen dem Deal auch noch zustimmen. Mit einem angekündigten Wert von 68,7 Milliarden US-Dollar handelt es sich um eine Rekordübernahme in der Spielebranche.
(mma)