Microsoft-Kartellverfahren: EU-Kommission befragt PC-Hersteller

Die EU-Kommission will laut einem Medienbericht herausfinden, ob Microsoft auf PC-Hersteller Druck ausgeübt hat, damit sie sich gegen einen Plan der Kommission aussprechen, PC-Nutzern Alternativen zum Internet Explorer anbieten zu lassen.

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Die EU-Kommission hat im Kartellverfahren um die Bündelung des Betriebssystems Windows mit dem Web-Browser Internet Explorer Computerhersteller befragt. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf eingeweihte Personen beruft. Demnach will die EU-Kommission unter anderem herausfinden, ob Microsoft auf die PC-Hersteller Druck ausgeübt habe, damit sie sich gegen einen Plan der EU-Kommission aussprechen, PC-Nutzern Alternativen zum Internet Explorer anbieten zu lassen.

Die EU-Kommission hatte nach einer Beschwerde des norwegischen Browser-Herstellers Opera im Januar ein neues Kartellverfahren gegen Microsoft eröffnet. Im Mai hieß es in Medienberichten, die EU-Kommission plane, Microsoft dazu zu zwingen, Windows im Paket mit Browsern auszuliefern, die mit dem Internet Explorer konkurrieren. Windows-Nutzern sollen beim Einrichten eines PC mehrere Browser zur Installation angeboten werden. Die EU-Kommission hat laut dem Bericht PC- und Browser-Hersteller auch zu diesem Punkt um Stellungnahmen gebeten.

Jesse Verstraete, Microsofts Vertreter in Brüssel, weist laut Bloomberg den Vorwurf zurück, PC-Hersteller unter Druck gesetzt zu haben. Microsoft habe in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass Partnerunternehmen über mögliche Kosten und technische Folgen besorgt sind, die ein Browser-Auswahlfenster bei der Installation mit sich bringen könnte. Der Softwarekonzern habe die PC-Hersteller lediglich dazu ermuntert, der EU-Kommission ihre Besorgnis mitzuteilen. (anw)