Microsoft und Tencent kooperieren: Android-Spiele kommen in MS Store

Das Windows Subsystem für Android (WSA) hat Microsoft im März beerdigt. Eine Kooperation mit Tencent soll Android-Apps in Windows bringen.

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Person spielt irgendetwas

(Bild: Shutterstock.com/Anthony McLaughlin)

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Nachdem Microsoft im März das Aus für das Windows Subsystem für Android (WSA) verkündet und Amazon die dafür nötigen Basisdateien aus dem Microsoft Store entfernt hat, lässt eine Ankündigung Microsofts aufhorchen. Microsoft Store will demnach mit dem Tencent App Store kooperieren und Mobile-Apps direkt starten können.

Das hat Microsoft im Kontext einer Tencent-Konferenz am Dienstag dieser Woche in Peking angekündigt. "Durch diese Kooperation werden Windows-Nutzer in Zukunft nach Mobile-Apps durch Kanäle wie den App-Store, das Startmenü, die Windows-Suche oder Bing suchen können. Das löst den Download und die Installation durch den Microsoft Store aus, der auch Verknüpfungen für diese Apps anlegt", erörtert Microsoft. Durch Anklicken der Verknüpfung lassen sich diese Mobile-Apps dann auf dem Desktop starten.

Tencents Vizepräsident verweist auf den großen PC-Markt und die unzureichende Content-Versorgung, was durch die Integration des PC- und Mobil-Umfelds gelöst werde. Marktforschungsdaten zufolge sinkt das Volumen an verkauften Mobiltelefonen und der Anzahl an Apps in den vergangenen Jahren, während der PC-Verkauf stabil bleibe. Während jedoch die Anzahl an installierten Apps pro Nutzer im PC-Bereich schwach sei, steche die von Smartphone-Nutzern mit 68 Apps je Nutzer deutlich hervor.

Die Kooperation betreffe derzeit Festland-China, wo Windows-Nutzer nahtlos auf Mobile-Apps und Smartphone-Spiele durch den Tencent-App-Store-Bereich im Microsoft Store zugreifen können sollen. Das betreffe auch Apps für die ARM-Prozessorarchitektur. Die beiden Unternehmen gehen davon aus, dass rund 1500 Mobile-Apps zum Start bereitstehen werden.

Die "Computer-Version" vom Tencent App Store wurde Microsofts Mitteilung zufolge bereits 2023 gestartet. Technisch setze der auf Intel Bridge sowie Celadon, um die Grenze zwischen der x86- und ARM-Architektur einzureißen und eine "perfekte Integration" auf PCs zu erreichen. Auch Zugriffe auf die PC-Kamera, Mikrofon und Ortungsdienste klappen demnach damit, wobei Multitasking und Mehrfensterbetrieb möglich ist. Die Android-Basis der Mobile-App-Engine sei auf Version 13 gehoben worden, was ein großes Update darstelle. Die Intel-Plattform liefere den Mobile-Apps dabei volle KI-Performance, die integrierten Grafikkarten lieferten bessere Display-Performance und die hohen Frameraten und Videoverbesserungen lieferten "eine hochqualitative Erfahrung von HD-Bildschirmen".

Die Beschreibung klingt so, als ob Microsoft das Thema Android-Apps in Windows doch nicht ganz aufgegeben hat. Ob es jedoch bei einem auf China begrenztem Angebot bleibt oder ob diese Integration auch auf weitere Märkte ausgedehnt werden soll, bleibt derzeit unbeantwortet.

Anfang März hatte Microsoft angekündigt, das Windows Subsystem für Android nicht mehr länger zu unterstützen. Dem Voraus gingen E-Mails von Amazon, dass der Amazon Appstore für Windows aus dem Microsoft Store entfernt werden soll. Der war die Basis für Apps, die im WSA laufen können.

(dmk)