Microsoft: Mehr Shared Source bei Windows CE

Gerätehersteller und Chipentwickler bekommen vollen Zugang zum Quellcode von Windows CE, einschließlich der Möglichkeit, geänderte Sourcen und eigene CE-Versionen kommerziell weiter zu vertreiben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft will mit einer Erweiterung seines Shared-Source-Programms für Windows CE offensichtlich den Einsatz des Mini-Windows auf PDAs, Organizern und Smartphones weiter fördern. Motorola verwies bei seiner Entscheidung für Linux auf Smartphones beispielsweise explizit darauf, dass die große Programmierergemeinde des Open-Source-Systems eine schnelle Entwicklung neuer Geräte und Funktionen ermögliche. Das Windows CE Shared Source Premium Licensing Program (CEP) ermöglicht nun zumindest Geräte- und Chipherstellern sowie Systemanbietern, bei vollem Zugriff auf den Quellcode von Windows CE diesen zu verändern und die Änderungen wiederum kommerziell einzusetzen, sie also an andere Hersteller zu verkaufen oder in Geräten einzusetzen.

CEP erlaube laut Microsoft zudem erstmals komplett eigenständige Windows-CE-Derivate, die von einzelnen Herstellern herausgegeben werden, um ihre Geräte gegenüber der Konkurrenz abzusetzen. Parallel dazu installierte Microsoft aber auch ein Feedback Program, damit CEP-Mitglieder bei Änderungen zusammenarbeiten und durchgeführte Verbesserungen allen anderen CEP-Mitgliedern zukommen lassen können. Laut Microsoft haben sich schon einige Hersteller, darunter ARM, Hitachi, Samsung oder Mitsubishi dem Programm angeschlossen.

Bereits Ende 2002 war klar geworden, dass Microsoft seine Shared-Source-Initiative noch einmal stark ausweiten will: "Was wir bis jetzt gemacht haben, war Shared Source 1.0", erklärte der für die Initiative zuständige Manager, Jason Matusow, damals im Gespräch mit c't (siehe c't 23/2002, S. 60). Die Lizenzierung von kommerziellen Abkömmlingen sei aber eines der wichtigsten Themen bei der Ausdehnung der Shared-Source-Initiative, betonte Matusow. Mit dem Shared-Source-Konzept sucht Microsoft eine Balance zwischen völliger Offenheit, wie sie die Open-Source-Szene propagiert, und eigenen Geschäftsabsichten. (jk)