Microsoft: Millionen für die Lobby

Wenn es darum geht, zaudernde Beamte und wankelmütige Abgeordnete zu überzeugen, greift Bill Gates gelegentlich tief ins Portemonnaie.

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Von
  • Egbert Meyer

Wenn es darum geht, zaudernde Beamte und wankelmütige Abgeordnete zu überzeugen, greift Bill Gates gelegentlich tief ins Portemonnaie. Rund 3,2 Millionen US-Dollar hat sein Konzern im vergangenen Jahr für eine bessere Lobby im Kongreß und bei Behörden ausgegeben; etwa 70 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dies geht aus einem Bericht hervor, den Microsoft dieser Tage dem US-Senat vorgelegt hat.

Der Bericht listet eine Reihe Themen auf, bei denen Microsoft im vergangenen Jahr Überzeugungsarbeit leisten mußte. Unter anderem gab Redmond Politikern und Behörden bei Gesetzesvorhaben Schützenhilfe, etwa bei der Patentreform oder einer Initiative des Weißen Hauses gegen Software-Piraterie.

Aber offensichtlich hat es Bill Gates versäumt, im derzeit laufenden Kartellverfahren für gutes Wetter zu sorgen. Der dem Senat vorgelegte Bericht erwähnt den anhängigen Prozeß nur am Rande. Zumindest verweist eine Notiz darauf, daß der Softwarehersteller eine nicht näher genannte Summe für flankierende Maßnahmen bei Anhörungen des Senatsrechtsausschusses ausgegeben hat. Die letzte Veranstaltung dieser Art fand im August vergangenen Jahres statt und sollte Microsofts Rolle auf Märkten für Unternehmensnetze, BackOffice-Software und Web-Streaming-Techniken beleuchten. (em)