TypeScript zehnmal schneller: Microsofts Pläne für die Programmiersprache
Microsoft hat die ersten Schritte unternommen, um TypeScript durch eine native Compiler-Implementierung in Go stark zu beschleunigen.

(Bild: Grisha Bruev/Shutterstock.com)
Microsoft hat neue Pläne für seine Programmiersprache TypeScript vorgestellt, die eine zehnfache Beschleunigung bewirken und eine Grundlage für den verbesserten Umgang mit KI-Tools bieten sollen. Dahinter steht die Portierung zu einer neuen, nativen Implementierung von Tools und Compiler in der Programmiersprache Go, an der das Entwicklungsteam derzeit arbeitet.
Bestehende Performanceprobleme beheben
TypeScript kann in Projekten mit sehr großen Codebasen lange Lade- und Prüfzeiten aufweisen, wie das Entwicklungsteam ausführt. Das soll sich künftig ändern: Das Team möchte es ermöglichen, dass Developer ihre Variablen umbenennen, alle Referenzen auf eine bestimmte Funktion auffinden und einfach durch ihre Codebasis navigieren können, ohne dass es zu Verzögerungen kommt. Zudem profitieren neue KI-basierte Anwendungsfälle von großen Fenstern mit semantischen Informationen, und auch schnellere Kommandozeilen-Builds zählen zu den Zielen des Entwicklungsteams.
Um diese Ziele zu erreichen, hat das Team die Arbeiten an einer nativen Implementierung für TypeScript-Compiler und -Tools in Go begonnen. Diese soll die Editor-Startzeit deutlich beschleunigen, bis zu zehnfach verkürzte Build-Zeiten ermöglichen und den Speicherverbrauch stark reduzieren.
Aus dem Repo, in dem die Arbeiten stattfinden, lässt sich bereits Go-Code erstellen und ausführen. Dazu sind Go 1.24 oder höher, Node.js mit dem Paketmanager npm sowie der Task Runner hereby nötig. Wie im Repo zu lesen ist, sind bei diesem Work-in-Progress noch Bugs zu erwarten. Langfristig sollen dessen Inhalte in das Repo microsoft/TypeScript integriert werden.
Weshalb die Wahl auf Go fiel, wird in den FAQ zur nativen Implementierung beantwortet.
Geschwindigkeit im Vergleich
Die neue, native Implementierung kann bereits mit vielen beliebten TypeScript-Projekten umgehen, darunter auch der TypeScript-Compiler selbst. Die Ausführungszeiten von tsc
auf einigen beliebten Codebasen auf GitHub zeigt das Entwicklungsteam tabellarisch an:
Codebasis | Größe (LOC) | Aktuell | Nativ | Speedup |
VS Code | 1.505.000 | 77,8s | 7,5s | 10,4x |
Playwright | 356.000 | 11,1s | 1,1s | 10,1x |
TypeORM | 270.000 | 17,5s | 1,3s | 13,5x |
date-fns | 104.000 | 6,5s | 0,7s | 9,5x |
tRPC (Server + Client) | 18.000 | 5,5s | 0,6s | 9,1x |
rxjs (Observable) | 2.100 | 1,1s | 0,1s | 11,0x |
Tabelle: Geschwindigkeitsvorteile der nativen Implementierung im Vergleich (Quelle: Microsoft Developer Blog)
Zeitplan für das schnellere TypeScript
Bis Mitte 2025 soll eine native Implementierung von tsc
-fähigem Kommandozeilen-Typechecking als Preview erscheinen. Bis Ende dieses Jahres sollen eine Feature-vollständige Lösung für Projekt-Builds und ein Language Service fertiggestellt sein.
TypeScript liegt derzeit in Version 5.8 vor. Darauf werden Version 5.9 und die 6.x-Reihe folgen, die weiterhin auf die JavaScript-basierte Codebasis aufbauen. Wenn die native Codebasis eine ausreichende Parität mit dem aktuellen TypeScript erreicht hat, soll TypeScript 7.0 erscheinen.
Das TypeScript-Team führt hier die Unterscheidung zwischen TypeScript 6 (JS) und TypeScript 7 (TS) ein. Auch die Bezeichnungen "Strada" – der ursprüngliche TypeScript-Codename – beziehungsweise "Corsa" für die derzeitigen Bemühungen können Entwicklern in Diskussionen und Code-Kommentaren begegnen.
Weitere Informationen zur TypeScript-Überarbeitung lassen sich Microsofts Entwicklerblog entnehmen. Wer seine Fragen direkt an das TypeScript-Team richten möchte, kann am 13. März 2025 um 18.00 Uhr MEZ via Discord an einer "Ask Me Anything"-Runde (AMA) teilnehmen.
(Bild: WD Ashari/Shutterstock.com)
Die enterJS 2025 findet am 7. und 8. Mai in Mannheim statt. Die Konferenz bietet einen umfassenden Blick auf die JavaScript-gestützte Enterprise-Welt. Der Fokus liegt nicht nur auf den Programmiersprachen JavaScript und TypeScript selbst, sondern auch auf Frameworks und Tools, Accessibility, Praxisberichten, UI/UX und Security.
Highlights aus dem Programm:
- TypeScript – eine Anleitung zum Unglücklichsein
- 4 kritische Antipatterns in der React/TypeScript-Entwicklung
- Von der Vision zum Code: Functional Domain Modeling mit TypeScript (Workshop, 6. Mai)
Tickets sind zum Frühbucherpreis im Online-Shop erhältlich.
(mai)