Microsoft-Prozeß: Hickhack um Felton-Programm

In der juristischen Auseinandersetzung um die Frage, ob sich der Internet-Explorer aus Windows 98 herausoperieren läßt, ohne das Betriebssystem dadurch zu beschädigen, hat sich Microsoft in Widersprüche verwickelt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

In der juristischen Auseinandersetzung um die Frage, ob sich der Internet-Explorer aus Windows 98 herausoperieren läßt, ohne das Betriebssystem dadurch zu beschädigen, hat sich Microsoft in Widersprüche verwickelt. Professor Edward Felton hatte letzte Woche im Anti-Trust-Prozeß ein Programm vorgeführt, das den Internet Explorer aus Windows 98 entfernt. Allerdings funktionierte dieses Programm nach einem Windows-Update am 4. Dezember nicht mehr einwandfrei. Felton beschuldigte daraufhin Microsoft, Windows 98 verändert zu haben, nachdem er der Firma den Quelltext seines Programmes zu Testzwecken überlassen hatte.

In einer schriftlichen Darstellung für das Gericht wies Microsoft den Vorwurf nun zurück. Das Update am 4. Dezember stehe in keinem Zusammenhang mit den Tests an Feltons Programm, so Microsoft. Die entsprechenden Tests seien schon im September und nicht erst im Dezember durchgeführt worden. Das US-Justizministerium beantragte daraufhin, den Microsoft-Manager James Allchin erneut befragen zu dürfen. Bei seiner Vernehmung am 29. September hatte Allchin behauptet, Microsofts Analyse des Programms sei noch nicht abgeschlossen. (wst)